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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Claude Debussy, Maurice Ravel, Ernest Chausson

Streichquartette, Chanson perpétuelle

Quatour van Kuijk, Kate Lindsey, Alphonse Cemin

Alpha/Note 1 Alpha 295
(65 Min., 12/2016)

Wenn auch gewisse untergründige Verbindungslinien – etwa formale oder strukturelle Parameter betreffend – von den Streichquartetten Debussys und Ravels zu denjenigen der deutschen klassischen Epochen zurückführen, so sind uns die beiden französischen Einzelstücke doch gerade deshalb teuer, weil das Medium der vierköpfigen Streicherformation hier in so andere, auch für heutige Ohren noch immer exotische Klanggefilde geführt wird. Die Welt von „Pelléas et Mélisande“ blitzt hier und da in Debussys Werk auf, und die charmante Eleganz von Ravels Quartett lässt das puppenstubenhafte Pretiosenkabinett imaginieren, in dem der Komponist lebte.
Die vier Künstler des Quatuor van Kuijk haben offenbar über die perfekte Harmonie ihres Zusammenwirkens Zugang zu den beiden Werken gefunden. Diese Perfektion zeigt sich auf allen Ebenen ihres Miteinanders: Sie intonieren schlichtweg vollkommen, sie kongruieren auf einer faszinierend breiten Palette von Klangfarben einzigartig, sie sind sich in der Ausdrucksintention stets ohne jegliche Abstriche einig. Selbstverständlichkeiten? Könnte man meinen, aber wenn man hört, wie diese Musiker ihre Formation handhaben wie ein einziges Instrument, das ihnen in jeden expressiven Winkel ihres gemeinsamen interpretatorischen Wollens reibungsfrei folgt, dann ist man doch immer wieder aufs Neue fasziniert.
Eine zunächst fast gewöhnungsbedürftige Aufweitung, aber doch auch eine Krönung erfährt diese Einigkeit, wenn für Chaussons „Chanson perpétuelle“ noch der Pianist Alphonse Cemin und die Mezzosopranistin Kate Lindsey hinzutreten. Einzig das leicht flatternde Vibrato der Sängerin stört ein wenig, ist es doch bei weitem das auffälligste Vibrato, das auf dieser ganzen CD zu hören ist. Aber die Streicher binden sie und den Pianisten insgesamt dann doch überzeugend in ihren weiten Ausdruckskosmos ein.

Michael Wersin, 04.11.2017


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