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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Johann Sebastian Bach

Small Gifts (Brandenburgische Konzerte Nr. 2 & 4, Kantate „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“, Arien)

Dorothee Oberlinger, Andreas Scholl, Ensemble 1700

dhm/Sony 88985428392
(76 Min., 1/2017)

Lange hat man kein Album mehr von ihm gehört. Und schon fast hatte man die Befürchtung, dass Andreas Scholl sich langsam aus der Alten Musik zurückziehen würde, um sich verstärkt seinen anderen musikalischen Passionen, darunter auch der Popmusik, zu widmen. Doch nun kehrt Deutschlands Countertenorissimo mit Bach zurück und damit zu einem Komponisten, den er schon als Chorbub in seinem Heimatstädtchen Kiedrich gesungen hat. Für das mit „Small Gifts“ betitelte Album hat sich Scholl zugleich mit der Blockflötistin Dorothee Oberlinger zusammengetan, die wie er schon immer über einen einzigartigen goldenen Atem verfügte. Das Programm ist denn auch ganz auf die solistischen und gemeinsamen Stärken dieser beiden Ausnahmemusiker abgestellt. In den Brandenburgischen Konzerten Nr. 2 & 4 sowie dem für eine sogenannte „Fourth“- oder Quartflöte eingerichteten Cembalokonzert BVW 1056 tut sich Solistin Oberlinger zugleich als Dirigentin mit ihren erstklassigen Ensemblemitgliedern um Geiger Dmitry Sinkovsky zusammen und begeistert mit ihrem ungemein agilen und variablen Spiel. Zwischendurch dann gesellt sie sich an die Seite von Andreas Scholl, der das ihm vertraute Bach-Repertoire mit der für ihn immer noch typischen Mischung aus sängerischer Natürlichkeit und erzählerischer Anteilnahme auf glückspendendem Niveau singt. Zu hören sind ausgewählte Arien etwa aus den Kantaten BWV 81 und BWV 182 sowie der Choral „Jesus bleibet meine Freude“. Dreh- und Angelpunkt ist aber jene Solokantate „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“ BWV 170, mit der Scholl vor genau 20 Jahren sein Debüt als Bach-Solist gegeben hat. Damals begleitete ihn am Pult Philippe Herreweghe. Und hört man diese Aufnahme noch einmal an und vergleicht sie mit der Neueinspielung, stellt man erstaunt fest, dass Andreas Scholl sich heute noch, genauso wie damals, konstant auf dem Zenit seines Könnens befindet.

Guido Fischer, 09.12.2017


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