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N° 1354
20. - 28.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Maurice Ravel, César Franck, György Ligeti, Olivier Messiaen

Violinsonaten, Duo, Thème et variations

Duo Gazzana

ECM/Universal 4816781
(55 Min., 3/2017)

Zwei Alben haben die italienischen Schwestern Natascia & Raffaella als Duo Gazzana seit 2011 für das Label ECM aufgenommen. Und jedes Mal war man bereits von der Programmzusammenstellung begeistert. Denn auch wenn die Gazzanas selbstverständlich die gängigen und beliebten Violinsonaten und Bravourstückchen beherrschen, lenken die Musikerinnen den Hörer mit so manchen Raritäten auf die klassische und gemäßigte Moderne. Genau dies haben sie nun bei ihrem dritten Album wieder gemacht. Warum hier die bekannte Violinsonate A-Dur des wahlfranzösischen Spätromantikers und Wagnerianers César Franck ideal in ein Recital passt, das ansonsten mit Ravel, Ligeti und Messiaen so ganz im 20. Jahrhundert verankert ist, wird schnell deutlich. Denn der Grundton für dieses Album wird direkt in Ravels einsätziger, postum veröffentlichter Violinsonate angeschlagen. Im Alter von 22 Jahren schrieb Ravel 1897 dieses Werk und damit bereits mit beiden Füßen auf der Schwelle zu einem neuen Zeitalter. Die Sinnlichkeit, die Entspanntheit und der Zauber, den Geigerin Natascia und Pianistin Raffaella Gazzana mit ihrem wunderbaren Zusammenspiel auskosten und dabei ein beeindruckendes Spektrum an Farbschattierungen und dynamischen Facetten präsentieren, findet sich dann gleichermaßen in Francks Sonate wieder. Und auch hier erweist sich der Geigenton von Natascia Gazzana bei aller im großen Bogen geschlagenen Eleganz und Intensität als ungemein finessenreich. In diesen völlig anti-virtuosen, ganz auf das musikalische Seelenspiel ausgerichteten Ausdrucksradius passt auch das Hochzeitsgeschenk, das einst Olivier Messiaen seiner Frau mit den schon fast sakral anmutenden „Thème et variations“ gemacht hat. Als Sahnehäubchen auf diesem Album, dem man nur allzu gerne lauscht, bieten die Gazzanas noch eine Weltersteinspielung. Es ist ein Duo, das György Ligeti 1946 23-jährig komponierte und mit burleskem Charme infizierte.

Guido Fischer, 12.05.2018


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