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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Helsinki Songs

Trygve Seim

ECM/Universal 6751580
(64 Min., 1/2018)

Es gibt Melodien, die entwickeln sich so selbstverständlich, dass sie einem schon beim ersten Hören vertraut vorkommen – und doch hat sie zuvor noch niemand gespielt. Der norwegische Saxofonist Trygve Seim ist ein Meister dieser hohen Kunst, und im Pianisten Kristjan Randalu und dem Kontrabassisten Mats Eilertsen sowie dem dezent agierenden Schlagzeuger Markku Ounaskari hat er ähnlich gepolte Partner neben sich. Ähnlich wie Jan Garbarek bläst Seim mit einem starken, direkten, hell eingefärbten, fast vibratofreien Ton, und wie sein berühmter Landsmann meidet er überflüssige Verzierungen und konzentriert sich auf den Kern seiner Melodien. Manchmal schimmert in ihnen nicht nur die weiche Melodik norwegischer Volkslieder durch. In „New Beginning“ und „Sorrow March“ sind auch Erinnerungen an den Klang des orientalischen Blasinstruments Duduk – einschließlich der für dieses Instrument typischen Gleittöne und eines leichten Vibratos in den länger gehaltenen Tönen zu spüren. In den meisten anderen Stücken dominieren die Melodiebögen, die Seim weit über die sensibel mit ihm kommunizierenden Bewegungen seiner Partner spannt. Dabei überdehnt er die Dauer seiner Soli nicht: Ist ein Gedanke zu Ende formuliert, überlässt er dem Trio die Fortführung. Alle elf Stücke vereinen Gelassenheit, Intensität und die Pracht der Klänge von Klavier, Sopran- oder Tenorsaxofon, Kontrabass und Schlagzeug zu wunderbaren Erzählungen aus einer Welt des Reinen und Schönen.

Werner Stiefele, 01.09.2018


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