Astrée/Auvidis/Helikon E 8674
(64 Min., 4/1999) 1 CD
Dass die spanische Sopranistin María Bayo als Ausdrucks-Wunder gefeiert wird, möchte man gerne glauben: So beginnt sie hier (mit "Da tempeste" aus "Julius Cäsar"), und so hört sie (mit der Abschiedsarie der Alcina) hier auch auf. Lieber als an einem Best-of-Album der vorliegenden Art hätte ich die Sängerin an der Durchgestaltung einer ganzen Händel-Partie gemessen; weil die Musiker von Skip Sempés Ensemble Capriccio Stravagante das wissen, tun sie alles dafür, den vokalen Charakter-Bildern auch orchestral Farbe zu verleihen. Das gelingt sehr gut.
Mit María Bayos Stimme allein werde ich allerdings nicht ganz glücklich. Gerade dass die Sopranistin ausdrucksstark singen will, erscheint mir, gemessen an ihrem sängerischen Potenzial, als großes Handicap: Zwar gelingt zumal in der dunkel getönten und dadurch sehr voll wirkenden Höhe einiges mit schöner Leichtigkeit, doch wirkt die Mittellage oft kehlig, und in die immer wieder forciert erscheinende Gestaltung schleichen sich häufig Schärfen ein. Das so ergreifend komponierte "Lascia qu'io pianga" (aus "Rinaldo") schließlich wirkt weniger (partiturgetreu) staccato gestaltet denn kurzatmig durchgehechelt: ohne Idee, ohne Bogen.
Susanne Benda, 27.04.2000
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