Sony SK 63073
(65 Min., 3/1997) 1 CD
Auf Georg Friedrich Händels "Feuerwerksmusik" trifft zu, was viele Klassik-Vermarkter mitunter gewaltsam dem gesamten Repertoire unterschieben wollen: Es handelt sich bei diesem Werk der "ernsten" Muse um Unterhaltungsmusik – aber eben um sehr alte. Nicht erst seit seiner raffinierten Verwendung in der Fernsehwerbung hat es das monumentale Stück zu großer Popularität gebracht, und genau hier liegt das Problem: Kann man einem solchen Werk, in dem es eigentlich nicht viel zu deuten gibt, in neuen interpretatorischen Ansätzen noch Entscheidendes abgewinnen?
Als Antwort bietet sich ein entschiedenes "vielleicht" an: Man kann sich zum Beispiel entscheiden, ob man die reine Bläser- oder die häufiger gespielte Bläser-Streicher-Fassung verwendet. Dann gibt es die Auseinandersetzung mit dem in der Partitur nicht vermerkten Schlagzeug: Die "Réjouissance" mit Trommeln oder ohne? Jeanne Lamon und das Ensemble Tafelmusik spielen die Bläser-Streicher-Version, die den Klang für meinen Geschmack zu sehr aufweicht. Man ist sparsam mit Schlagzeug, hält sich in der "Réjouissance" sehr mit kriegerischem Ausdruck zurück. Die unterschiedlich instrumentierten Wiederholungen heben sich in der Dynamik kaum voneinander ab, das Musizieren ist ein wenig pauschal und nicht genug auf den Effekt hin konzipiert, der gerade in diesem Werk eigentlich das A und O ist.
Hörenswert dagegen sind die "Concerti a due cori", bei denen die Ensembleleiterin Jeanne Lamon ein gutes Gespür für Farben und konzertante Kontraste zeigt.
Oliver Buslau, 28.02.1998
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