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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Hand In Hand

Patrick Deltenre, Ivan Paduart

Mons Records/NRW Vertrieb MR874617
(56 Min., 12/2017)

Sie musizieren Hand in Hand. Das ist ein schönes Bild, und es entspricht dem Höreindruck, nicht aber der Realität: Der Pianist Patrick Deltenre und der Gitarrist Ivan Paduart haben ihre Finger selbstverständlich auf ihren Instrumenten. Ihre Melodien aber verflechten sich so schön, wie Verliebte ihre Finger ineinander verschränken, fest drücken, loslassen, an den Fingergliedern entlangstreichen und was man sonst noch alles macht, wenn man sich freut, die Hand einer geliebten Person zu spüren. Dass dabei jeder der Partner mal die Initiative ergreift und sie danach auch wieder abgibt, versteht sich eigentlich von selbst.
Die Themen für ihre Dialoge haben sich Deltenre und Paduart selbst ausgedacht. Trotzdem klingt ihr Zusammenspiel so wohlvertraut, als hätten sie sich hierfür altbekannte Jazzstandards ausgesucht. Das liegt zum einen daran, dass ihre eigenen Schöpfungen so stark wie die großer Jazznummern sind und dass sie andererseits ihre Variationen ähnlich aufbauen, wie dies bei Sessions über die Klassiker der Jazzimprovisation üblich ist: Sie nehmen das Thema oder eine wesentliche Wendung aus demselben, variieren dieses Material, umgarnen es, schaffen Kontraste, wechseln sich in Begleitung und Solo ab und lassen sich die nötige Zeit für ihre Zwiegespräche.
Bei all dem verfügen Deltenre und Paduart über ausreichend Fantasie und Erfahrung, um die zehn Stücke abwechslungsreich zu gestalten und leere, geschwätzige Momente zu vermeiden. Hierbei bevorzugen sie mittlere und langsame Tempi, kosten Balladen aus und schreiten in trauter Zweisamkeit voran. Vor allem bei Paduart schimmern dabei zwischendurch Erinnerungen an Gitarrengrößen und Vorbilder durch. So mengt er in einige Stücke Figuren, wie sie Pat Metheny, aber auch Herb Ellis und Joe Pass verwendet haben, ohne dadurch zum Epigonen dieser Meister zu werden. Seine musikalische Konversation mit dem Pianisten Patrick Deltenre bleibt souverän und eigenständig. Diesem Duo zuzuhören, ist ein Vergnügen.

Werner Stiefele, 24.11.2018


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