Deutsche Grammophon 453 480-2
(73 Min., 7/1997) 1 CD
Ob die Fotomontage von Händel-Porträt und Sänger-Konterfei auf dem Cover der CD nun witzig ist oder geschmacklos, mag jeder selbst beurteilen. Fest steht immerhin, dass die Begegnung des walisischen Bassbaritons Bryn Terfel mit Händel eine durchaus fruchtbare ist. Zwar ist Terfel eher ein Sänger der kraftvollen Aktion und des erregten Ausdrucks als der fein ziselierten Zwischentöne, doch erreicht er insgesamt eine stimmige Deutungsebene, wenn er Arien von kämpfenden und liebenden Bass-Helden und zuletzt aus dem “Messiah” singt.
Sämtliche Rollen-Portraits wirken durchdacht, in Einzelfällen (Zoroaster aus “Orlando”) gar tief ausgelotet - wozu das Schottische Kammerorchester unter Charles Mackerras selbst für “Originalklang”-Fetischisten akzeptable eigene Akzente beisteuert. Wie virtuos Terfel selbst schwierige Koloratur-Passagen bewältigen kann, beweist er vor allem in den “Messiah”-Arien - wenngleich unter diesen das von hilfloser Langsamkeit beseelte “The trumpet shall sound” dem Sänger eher zum wuchtigen Aushebeln der schnellen Noten Anlass gibt als zu Feinarbeit. Vor allem bei diesem Stück stellt sich die Frage, ob bei Händel nicht eine weniger dramatische Stimme zu bevorzugen wäre.
Susanne Benda, 30.06.1997
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