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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Olivier Messiaen

Vingt regards sur l'enfant-Jésus

Martin Helmchen

Alpha/Note 1 ALP 423
(130 Min., 5/2014) 2 CDs

„Alle Musik, die sich in Ehrerbietung dem Göttlichen, dem Heiligen, dem Unaussprechlichen nähert, ist religiöse Musik im vollen Wortsinne.“ Dies war das unerschütterliche Credo Olivier Messiaens. Doch statt in seinen musikalischen Lobpreisungen in heiliger Andacht zu verharren, nutzte dieser strenge Katholik und Doyen der zeitgenössischen Musik stets alle klangschöpferischen Möglichkeiten aus, um seinem Glauben Ausdruck zu verleihen. So ein klangspirituelles Bekenntnis legte Messiaen mit seinem Klavierzyklus „Vingt regards sur l'enfant-Jésus“ ab. 1944 entstanden und ein Jahr später von der Widmungsträgerin Yvonne Loriod in Paris uraufgeführt, bilden die „Zwanzig Blicke auf das Jesus-Kind“ einen Über- und Einblick in das reichhaltige Klangvokabular und -alphabet Messiaens, das sich fortan vor allem in mächtigen Orchesterkompositionen ausbreitete. Kräftige Akkordblöcke setzt Messiaen mit dem stampfenden Drive in Bewegung, es glitzern und funkeln chromatische Motiv-Splitter. Und neben der Messiaen-typischen Asymmetrie in der Metrik und dem dynamischen Radius von lyrischer Zurückgenommenheit bis zu Fortissimo-Pendelschlägen taucht hier und da jenes Vogelgezwitscher auf, dem sich Messiaen 14 Jahre später in seinem „Catalogue d'oisseaux“ ausgiebig zuwenden sollte. Bis hin zu furiosem Passagenwerk und wild ausgestreutem Klangstaub breitet sich also auf den Klaviertasten ein riesiger klangfacettenreicher Kosmos aus, den nun Martin Helmchen in seiner Gesamteinspielung faszinierend detailreich in Schwingung versetzt und zum Leuchten bringt.

Guido Fischer, 06.04.2019


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