Audite/Note 1 ADT23445
(127 Min., 3/2016 & 1/2019) 2 CDs
Es ist ein riesiger Spaß, diese Bearbeitungen zu spielen, und auch beim Zuhören machen sie Freude: Bachs sechs „Brandenburgische Konzerte“ in Max Regers Version für Klavier vierhändig und seine entsprechenden Bearbeitungen Bachscher Orgelwerke sind einerseits sicher Relikt aus einer Zeit, als man im musikalischen Bildungsbürgertum noch Konzerterlebnisse im heimischen Salon revuepassieren ließ und sich mangels Verfügbarkeit von Tonträgern ohnehin noch häufiger selbst musizierend den Höhepunkten des klassischen Repertoires widmete. Andererseits zeugen sie von Max Regers unermüdlichem Fleiß, von seinem Einfühlungsvermögen ins strukturelle Innenleben und in das klangliche Potential komplexer Bachscher Partituren und von seiner genialen Tasten-Affinität. Norie Takashi und Björn Lehmann haben Regers Bearbeitungen sorgfältig, ja akribisch erarbeitet und geben sie mit der nötigen konzertanten Spielfreude, aber gleichzeitig mit großer Ruhe wieder. Vordergründiges virtuoses Gehabe ist ihre Sache nicht, vielmehr vollziehen sie mit ihrem differenzierten und transparenten Spiel den Weg vom Original zur Bearbeitung nach, indem sie hörbar werden lassen, zu welch großartigen Lösungen Reger beim Übertragen des vielschichtigen Orchestersatzes auf die Tastatur immer wieder gelangt ist. Takashi und Lehmann machen durch die wohltuende Pathos-Freiheit der Wiedergabe auch deutlich, dass Regers Bearbeitungen – anders als etwa diejenigen von Busoni – den Originalen keinerlei spätromantischen Klangschwulst beimengen, sondern erfreulich nahe bei Bach bleiben. Fazit: sowohl in puncto Repertoire als auch hinsichtlich der Ausführung ein erfreuliches Projekt.
Michael Wersin, 14.09.2019
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Alexander Skrjabins frühe Werke sind in ihrer Tonsprache noch stark von Chopin und Liszt beeinflusst. Die Préludes op. 13, zeigen deutliche Bezüge zu Chopin, aber auch eine visionäre Originalität, die seine zukünftige Modernität vorwegnimmt. In der berühmten Étude in cis-Moll hört man komplexe Harmonien, während die epische Leidenschaft der Fantasie in h-Moll bereits den kompositorischen Fortschritt andeutet. Die italienische Pianistin Daniela Roma hat in ihrem Heimatland und den […] mehr