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N° 1354
20. - 28.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Hector Berlioz

Grande Messe des morts

Michael Spyres, London Philharmonic Choir, Philharmonia Chorus, Philharmonia Orchestra, John Nelson

Erato/Warner 9029543064
(82 Min., 3/2019) CD + DVD

Eigentlich hatte man es ja gewusst: Der Amerikaner John Nelson ist seit dem Tod des Briten Colin Davis der beste lebende Dirigent der so komplexen Musik von Hector Berlioz. Im Jahr von dessen 150. Todestag hat er nun das Requiem neu eingespielt. Und zwar als Berlioz eben nicht auf alten Instrumenten, wie es John Eliot Gardiner und François-Xavier Roth für gewöhnlich tun, sondern in aller trotzdem historisch informierten Klangpracht mit heutigem Blech und herkömmlichen Streichern. Erstmals auf sich aufmerksam machte der in Puerto Rico geborene Nelson nämlich schon 1973 in New York mit einer ungekürzten Aufführung von Berlioz’ monumentaler Vergil-Oper „Die Trojaner“. Und damit debütierte er auch als Einspringer für Rafael Kubelik an der Metropolitan Opera. Seine Einspielung brachte ihm letztes Jahr sämtliche Opernpreise ein. Und zum Glück hat das Label rasch nachgelegt. Noch bevor das Jubiläumsjahr mit einer Neueinspielung von „La damnation de Faust“ unter seiner befeuernden Leitung zu Ende geht, bei der wiederum Mezzosopranistin Joyce DiDonato und Tenor Michael Spyres als wirklich ideales Vokal-Paar für diese Musik mit von der Partie sind, kommt jetzt eine John-Nelson-Interpretation des Berlioz-Requiems auf den Markt. Und zwar gleich als CD und inkludierte DVD. Man muss nämlich gesehen haben (gerade bei diesem, für den Invalidendom komponierten Opus), wie Nelson in der Londoner St. Paul’s Cathedral die Massen bändigt. Zwei Chöre, mehrere Bläserensembles und das riesige Philharmonia Orchestra (mit zehn Paukenspielern) sind aufgeboten für diese Grande Messe des morts. Berlioz’ Reputation als Tonmagier, als monumentaler, für viele sogar monströser Beschwörer von nie dagewesenen Klangmassen, geht auf dieses schwierig zu disponierende Werk zurück. Das Nelson souverän mit Innerlichkeit füllt und trotzdem in seiner Größe entfaltet. Das Tenorglanzlicht setzt erneut Michael Spyres.

Matthias Siehler, 12.10.2019


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