Chandos/Note 1 CHSA5220
(59 Min., 1/2019) SACD
Immer noch selten zu hören: Erich Wolfgang Korngolds sinfonische Musik aus dem letzten Lebensjahrzehnt. Das von den Nationalsozialisten zu verantwortende Schicksal des österreichischen Juden Korngold war ein spezielles: Zwar konnte der genial begabte Komponist und Pianist nach frühen Erfolgen vielversprechendster Art Europa rechtzeitig verlassen, zwar konnte er in den Vereinigten Staaten eine ungemein glanzvolle Karriere als Filmmusik-Komponist starten, die seiner schier grenzenlosen Kreativität entsprach und ihm Wohlstand brachte. Aber dennoch holte ihn lange nach dem zweiten Weltkrieg der Schmerz über den biografisch-kulturellen Bruch ein: Bei seinem Versuch, in Europa erneut als „seriöser“ Komponist anerkannt zu werden, scheiterte er 1954 in seiner einstigen Heimatstadt Wien mit der hier repräsentierten Sinfonie in Fis. Von 1947 bis 1952, für seine Verhältnisse außergewöhnlich lange, hatte er an diesem Werk gearbeitet. Vor seinem Wiener Debakel noch, im Jahre 1953, hat er amerikanische Schulorchester mit einem großartigen Variationszyklus („Theme and Variations op. 42“) und mit einer virtuosen „Straussiana“ (eine Re-Orchestrierung Johann Straußscher Hits) beglückt. All diese Werke, mustergültig dargeboten von der Sinfonia of London unter John Wilson, belegen einmal mehr die exzeptionelle Brillanz eines zu Unrecht Vergessenen. Man höre und staune.
Michael Wersin, 09.11.2019
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