Hyperion/Note 1 CDA68314
(75 Min., 1/2016, 3/2017 & 1/2018)
Man möchte in Ehrfurcht versinken angesichts der Fülle an zeitgenössischem Chorrepertoire, das die auf diesem Album vertretenen, in New England beheimateten Ensembles miteinander einstudiert und auf wahrlich einspielungsreifes Niveau gebracht haben. Der Blick auf die drei unterschiedlichen Aufnahmejahre mindert die Ehrfurcht nur unerheblich. Die Schola Cantorum der Universität Yale bestreitet als gemischter Chor den Hauptteil des Programms, hinzu kommt mit dem Elm City Girlsʼ Choir ein hervorragend durchgebildeter Mädchenchor, der im „Magnificat“ der 1974 geborenen Komponistin Tawnie Olson perfekt die Singweise bulgarischer Frauenchöre imitiert.
Das umfangreichste Stück des Programms ist ein fast vierzigminütiger Zyklus der 1983 geborenen Komponistin Reena Esmail, die in diesem Werk unter dem Titel „This Love Between Us“ sieben verschiedene Religionen (Christentum, Zoroastrismus, Buddhismus, Islam …) in den Fokus nimmt, musikalisch charakterisiert und dabei auf kompositorischer Ebene westliche musikalische Stilistik mit indischen Elementen kombiniert.
Diese und weitere Chorwerke erfahren unter der Leitung des international tätigen britischen Dirigenten David Hill eine vokal hochkarätige, differenzierte Interpretation, die das Herz des Chormusik-Liebhabers höherschlagen lässt. Hinzu kommen in Reena Esmails Chorzyklus die Instrumentalistinnen und Instrumentalisten des in Juilliard beheimateten Ensembles Juillard415 sowie ein Sitar- und ein Tabla-Spieler. Eine erhebende Zusammenkunft hervorragender musikalischer Kräfte, die hörbar beflügelt sind von der Qualität der zeitgenössischen Werke, die sie kompetent in Angriff nehmen.
Michael Wersin, 25.01.2020
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