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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Alfonso Ferrabosco, William White, Claudio Monteverdi u. a.

„A Consortʼs Monument“ (Fantasien, Ayres & Tänze)

LʼAchéron, Franҫois Joubert-Caillet

Ricercar/Note 1 RIC413
(67 Min., 10/2019)

Bei der Kombination „England und Gambe“ kommen einem sofort Namen wie Orlando Gibbons, Thomas Morley und vor allem John Dowland in den Sinn. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts markierten sie mit ihren Werken für Gambenconsort die Spitze eines Repertoires, das ähnlich breit und facettenreich aufgestellt war wie das aufkommende, französische Gambenschaffen. Als aber nun 1676 ein gewisser Thomas Mace mit „A Musickʼs Monument“ eine theoretische Betrachtung der Gepflogenheiten des englischen Gambenspiels vorlegte und dabei auch die dafür wichtigsten Komponisten erwähnte, ignorierte er dieses Dreigestirn erstaunlicherweise völlig. Immerhin solche in der Gambenzunft beliebte Könner wie Christopher Simpson, William Lawes und John Jenkins listete Mace in seinem Traktat auf – und rundete die Reihe nicht allein mit bedeutenden, in England wirkenden Gambenkomponisten wie dem Italiener Alfonso Ferrabosco ab. Auch Claudio Monteverdi fand Erwähnung. Möglicherweise hatte Mace da die Bearbeitung eines Monteverdi-Madrigals für Gamben im Sinn, wie sie damals auf der Insel in Mode war. Und so fügt sich denn nun auch ein schwergebeugtes Lamento aus Monteverdis drittem Madrigalbuch perfekt in die Stimmungswelt ein, mit der das großartige französische, von Franҫois Joubert-Caillet angeführte Gambenkollektiv LʼAchéron Maces „A Musickʼs Monument“ mit musikalischem Leben füllt. Alle Werke, von Giovanni Coperario über John Ward bis hin zu Simpson & Co., wurden mit großem Feingefühl für die englischen Gepflogenheiten auf dem Spiel mehrerer Gamben ausgewählt und zusammengestellt. Und immer wieder gesellen sich auch eine Orgel und ein Cembalo allein oder gemeinsam hinzu – was den intimen Unterhaltungen und Gedankengängen jetzt eine zusätzliche Ausdrucksschicht verleiht, die bis ins spirituell Entrückte reicht.

Guido Fischer, 02.05.2020


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