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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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A Taste Of Honey

Ulf Wakenius

ACT/Edel 1098972ACT
(45 Min., 9/2019)

Bobby Scotts Song „A Taste Of Honey“, gesungen von Paul McCartney, zählte 1962 zu den Highlights der Auftritte der Beatles im Hamburger Star-Club, und mit dem Schmuse-Klassiker „Bésame Mucho“ leitete McCartney das Konzertende ein. Folgerichtig enthält die Hommage des schwedischen Gitarristen Ulf Wakenius an den Beatle beide Songs. Bis auf zwei weitere Titel stammt der Rest von McCartney allein oder von ihm und John Lennon.
Nun gibt es wahrlich viele Beatles-Hommagen – aber keine, die so feinfühlig wie Wakenius, der Kontrabassist Lars Danielsson und der Schagzeuger Magnus Öström mit deren Songs umgeht. Sie verrocken nichts, sie karikieren nicht, sie verfremden nicht. Sie übertragen einfach die Stücke ins Jazzformat, lassen ihnen ihre Schönheit und ihre schlichte Eleganz. Dies gelingt nur, weil sie einerseits die Gesangsmelodien feinfühlig auf ihre Instrumente übertragen und andererseits die Stimmung eines jeden Songs aufgreifen und mit Liebe und Sorgfalt auf ihr Trio übertragen. Sie fühlen so tief in die Atmosphäre von McCartneys Songs ein, dass sogar die beiden Eigenkompositionen, Wakeniusʼ „Our Lives“ und Danielssons „Yes To You“, auch als Werke McCartneys durchgehen würden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Beatles-Hommagen überfrachten die drei Schweden ihre Bearbeitungen nicht mit unnötigem Schmuck, Zierrat und Bombast. Wo andere zu den Sticks greifen würden, schafft Öström mit zwei Besen eine zurückhaltende rhythmische Grundierung, in dessen Reiben auf den Toms auch eine Erinnerung an das Rauschen der viel zu oft abgespielten LPs enthalten ist. So bleibt Wakenius und Danielsson Raum, Melodie und Begleitung eng auf Gitarre und Kontrabass oder – zum Beispiel in „And I Love Her“ – Danielssons Zweitinstrument, dem Cello, zu verzahnen. Dies wirkt oft so intensiv und herzlich, als sängen die Instrumente.
So sparsam, wie sich dieses Trio McCartneys Songs aneignet, bleibt die Erinnerung an jene Zeiten erhalten, in denen Teenagerbands mit ihren Coverversionen die Originale nachzuspielen versuchten. Mit einem Unterschied: Die drei Schweden verstehen sich perfekt darauf, die einfache Struktur der Stücke scheinbar zu erhalten, in Wahrheit aber virtuose Bearbeitungen vorzustellen.

Werner Stiefele, 29.08.2020


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