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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Charles-Marie Widor, Louis Vierne, Johann Sebastian Bach

Orgelsinfonie Nr. 5 op. 42/1, Orgelsinfonie Nr. 3 op. 28, „Schafe können sicher weiden“

Iveta Apkalna

Berlin Classics/Edel 0301421BC
(74 Min., 12/2019 & 1/2020)

Im Südwesten Taiwans, in der Millionen-Stadt Kaohsiung, steht seit 2006 das größte Kulturzentrum Asiens. Und in dem Mega-Bau befinden sich nicht nur ein Opernhaus, ein Theater und ein Kongresssaal, sondern auch ein Konzertsaal mit rund 2000 Sitzplätzen – sowie der größten Konzertorgel Asiens! Gebaut hat die Doppelorgel die Bonner Orgelschmiede Klais. Und 2018 wurde das Instrument mit seinen 127 Registern und 9000 Pfeifen feierlich von der lettischen Meisterorganistin Iveta Apkalna eingeweiht. Sie war es nun auch, die die Klais-Orgel erstmals auch für die CD ausfahren durfte. Ausgewählt hat sie dafür orchestrale Orgelsinfonien der französischen Spätromantiker Charles-Marie Widor und Louis Vierne. Widors Orgelsinfonie Nr. 5 op. 42/1 sowie Viernes Orgelsinfonie Nr. 3 op. 28 besitzen mit ihrer ausufernden Wildheit, ihren meditativ-ruhigen Zügen und eben auch mit ihrer riesigen Farbpalette alles, um solch ein großdimensioniertes Instrument herauszufordern. Und Apkalna gelingt das wie erwartet beeindruckend bis fulminant. Da verleiht sie dem romantischen Fluss eine ähnlich imponierende Plastizität und Körperlichkeit wie dem Heroischen. Und nie fehlt es dieser Ausdrucksmusik an Spannung und Geschmack – was auch für die Zugabe, die Arie „Schafe können sicher weiden“ aus Bachs „Jagdkantate“ zutrifft. Doch wie für viele Orgeleinspielungen gilt auch hier: Um die besondere Individualität dieser neuen Klais-Orgel in Gänze zu erleben, muss man wahrscheinlich schon nach Taiwan fahren.

Guido Fischer, 05.09.2020


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