Alpha/Note 1 ALP626
(69 Min., 5/2019)
Auch wenn der Titel vermuten lässt, dass angesichts der in den meisten Werken verhandelten Trauer über dieser Barock-CD dunkle Wolken hängen mögen, so besitzt dieses „Lamento“-Panorama einen enorm hohen Genusswert. Nicht nur, weil mit dem Franzosen Damien Guillon eine der aktuell ausgewogensten Stimmen des Countertenor-Fachs zu erleben ist, die von schlanker Makellosigkeit bis zur ergreifenden Tiefe reicht. Auch das Alte-Musik-Ensemble Café Zimmermann begeistert einmal mehr mit seiner Balance aus Transparenz und Leuchtkraft. Zusammen und im Wechsel präsentiert dieses Team nun aus einem Guss eine Auswahl an Vokal- und Instrumentalwerken aus dem 17. Jahrhundert, die sich allesamt um den Tod und den Abschied drehen. Alle Kompositionen stammen von deutschsprachigen Komponisten. Der Bogen reicht da vom abgründig-ergreifenden Klagegesang „Was betrübst du dich“ des Hamburger Kantors Christoph Bernhard bis zu einer mit dunkler Chromatik aufgeladenen Orgel-„Toccata“ von Johann Jakob Froberger. Den Anfang macht eine „Serenata a cinque“ von Johann Heinrich Schmelzer, die für den Wiener Fasching geschrieben wurde und die nach auch „lamentierender“ Schwere in einem fröhlichen Kehraus mündet. Und während etwa in Heinrich Ignaz Franz Bibers „O Dulcis Jesu“ sogar jene revolutionäre Violinkunst aufblitzt, für die Biber gefeiert wurde, breitet sich in „Ach, dass ich Wassers gnug hätte“ des Eisenacher Johann Christoph Bach ein magischer Klangstrom aus, der sich als purer Balsam für jede trauernde Seele entpuppt. Vorausgesetzt, er wird von solchen Musikern geboten.
Guido Fischer, 03.10.2020
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