home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Doch, ein paar offene Punkte in der sich dankenswerterweise in den letzten Jahren glanzvoll vervollständigenden Rossini-Diskographie gab und gibt es noch. Immerhin einer konnte jüngst befriedigend abgehakt werden. Um so schöner zudem, weil es eine reizvolle Rarität betrifft: die semikomische „Matilde di Shabran“, 1821 für Rom komponiert, im gleichen Jahr noch für Neapel teilweise überarbeitet; aber eben nicht nur die Klamaukstellen des ewig lamentierenden Dichters Isidoro im lokalen Dialekt betreffend. Die im Untertitel „Schönheit und Herz aus Eisen“ schon treffend angesprochene Geschichte vom doofen Frauenverachter Corradino, dessen rostiges Herz von der so lieblichen wie raffinieren Matilde zum Schmelzen gebracht wird, es wurde als eine Art Signaturstück schon dreimal in Pesaro gezeigt. Und zwar immer mit dem dort entdeckten Juan Diego Flórez in der höchst anspruchsvollen Hauptrolle; was ebenfalls dreimal medial dokumentiert wurde. Solche Vokalmaßstäbe kann man bei der deutlich kleineren, aber freundlichen Festspielkonkurrenz im Schwarzwälder Bad Wildbad nicht anlegen, aber man macht solches durch Stimmenentdeckerfreude und Originalität wett. Und hat, in bewährter Zusammenarbeit mit dem mitschneidenden SWR, endlich einmal das römische Original legal tonkonserviert. Inklusive der aufgrund – wieder einmal – Kürze der Kompositionszeit von Rossini selbst geborgten Anleihen plus sechs ebenfalls übernommener Nummern von Giovanni Pacini. Die bringen nicht nur das Krakauer Passionart Orchestra und der Górecki Kammerchor unter der sprühenden Leitung von José Miguel Pérez-Sierra zum Leben. Ebenso das wunderbar aufgelegte Ensemble mit Michele Angelini (Corradino) und Sara Blanch (Matilde) sowie dem Bass Shi Zong als Raimondo und Victoria Yarovaya in der Hosenrolle des Edoardo.

Matthias Siehler, 27.02.2021


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top