Coro/Note 1 Cor16184
(68 Min., 10/2020)
Eine solide Profi-Chor-Produktion unter der routinierten Leitung von Harry Christophers. Das englische Repertoire besteht zum größeren Teil aus Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, es werden aber auch Ausflüge ins 19., 18. Jahrhundert und – repräsentiert durch William Cornysh – in die Zeit um 1500 unternommen. Nicht wirklich offensichtlich wird ein stilistischer oder inhaltlicher roter Faden, der sich zwischen Cornyshs „Hoyda, hoyda, jolly rutterkin“ und Will Todds „Whisper him my name“ ausspannen könnte. Der Autor des Beiheft-Textes versucht mit dem Verweis auf die Qualität der vertonten Lyrik und mit der Präsentation von klangvollen Wort-Paaren („live and love“ etc.), einen Zusammenhang zu stiften, bleibt dabei aber auch eher im Bereich des Vagen. Interpretatorisch gelingt das bunte Repertoire auf recht hohem Niveau, zu den Höhepunkten zählen etwa die harmonisch dichten Klangflächen in der erwähnten Komposition von Will Todd. Dennoch überzeugen unter den mittlerweile zahlreichen englischen Vokal-Formationen manche noch mehr durch eine (freilich der Alten Musik abgelauschte) Geradlinigkeit des Klangs, die eine noch brillantere intonatorische Reinheit ermöglicht. Bei „The Sixteen“ hingegen ist, zumeist im Diskantbereich, ein gewisses Flirren zu hören, das das zugegebenermaßen verwöhnte Ohr durchaus als Störfaktor empfinden kann.
Michael Wersin, 10.04.2021
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