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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Arnold Schönberg, Johann Strauss (Sohn), Anton Webern, Fritz Kreisler

„Pierrot lunaire“, „Kaiserwalzer“, Sechs kleine Klavierstücke op. 19 u. a.

Patricia Kopatchinskaja, Messun Hong, Júlia Gállego, Reto Bieri, Joonas Ahonen u. a.

Alpha/Note 1 ALP722
(73 Min., 12/2019)

Patricia Kopatchinskaja als geigendes Energiebündel zu bezeichnen, wäre eine glatte Untertreibung. Schließlich fährt sie selbst bei den Klassikern mit ihrem auch klanglich extrem körperbetonten Spiel regelmäßig aus der Haut. Für manch einen schießt sie aber bisweilen mit ihren teils theatralisch-exzessiven Einlagen übers Ziel hinaus. Genau das ist ihr jetzt bei Arnold Schönbergs hypernervösem, wild schimmerndem und diabolisch funkelndem Melodram „Pierrot lunaire“ passiert. Aus der Rolle des liebeskranken und mondsüchtigen Pierrots macht Kopatchinskaja in der Sprecherrolle eine schrille, fast kindlich überdrehte One-Woman-Performance, bei der Schönbergs magisch aufgeladener Sprechgesang durch Kopatchinskajas Dauerlust am sprachlich exaltierten Grimassenschneiden ersetzt wird. Leider nervt diese „Pierrot“-Karikatur ziemlich schnell.
Immerhin im anspruchsvollen Restprogramm, das ganz auf die Wiener Moderne zugeschnitten ist, packt sie zusammen mit ihren Mitstreitern wie Reto Bieri (Klarinette) und Joonas Ahonen (Klavier) den Hörer dauerhaft. Schönbergs Fantasie für Geige und Klavier sowie Anton Weberns „Vier Stücke für Violine und Klavier“ spielt Kopatchinskaja unerbittlich scharfkantig. Und in Schönbergs Bearbeitung des „Kaiserwalzers“ von Johann Strauss (Sohn) sowie in Fritz Kreislers „Kleinem Wiener Marsch“ geht es nicht nur frech subversiv zu. Als Prima inter pares dreht Patricia Kopatchinskaja da ansteckend und begeisternd auf.

Guido Fischer, 01.05.2021


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