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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Sea Of Love

The New Peter Lehel Quartet

Finetone/Note 1 FTM 8059
(61 Min., 2/2021)

Als Gattungsbegriff gibt es den „Happy Jazz“ nicht. Wohl aber in der Realität. Dann taugen all die Begriffe wie Bebop, Swing, Blues, Hard Bop, Free Jazz, Rockjazz, Fusion, Ethnojazz und so weiter nicht zur Charakterisierung, denn der Happy Jazz hat von all dem etwas (oder gar vieles). Entscheidend ist etwas anderes: Die Haltung, die durch die Musik vermittelte Gefühlswelt, die Fröhlichkeit im Zusammenspiel und der unbeschwerte, heitere Fluss von tragenden Melodien und Begleitung. In dieser Welt eines Happy Jazz steigt das neu zusammengestellte New Peter Lehel Quartet in eine wohlige Gefühle auslösende „Sea Of Love“.
In diesem Meer der Liebe verwöhnt der Bandleader das Ohr mit weichen, nahezu unmerklich die Färbung wechselnden Tönen aus Tenor-, Alt- und Sopransaxofon sowie deren Verwandtem Tárogató. Um im Bild zu bleiben: Die Töne gleiten durch das Wasser, sie spritzen auf, sie schillern, glitzern, kräuseln sich – und das alles so selbstverständlich, wie es den Wellen des Ozeans entspricht. Der Elektrobassist Dirk Blümlein, der Schlagzeuger Christian Huber und Ull Möck an Flügel und Fender Rhodes kommunizieren eng mit seinen Klängen, klinken sich ein, unterstützen, antworten oder grundieren zwischendurch ganz gelassen.
Dieses intensive, nicht auf spektakuläre Momente ausgerichtete Zusammenspiel verleiht den zehn Titeln in der See der Liebe enorme Tiefe. Unter anderem erinnert sich Lehel in „Trane’s Hussar Mood“ an die drängenden und entspannten Passagen in John Coltranes mittlerer Phase und – ebenfalls mit dem Tenorsaxofon – in Moove an die heiter über einem Fender Rhodes rockende Melodiegestaltung, mit der einst Herbie Mann (allerdings auf der Querflöte) den Memphis Underground in die größeren Säle holte. Charlie Mariano näherte sich einst mit dem Nadaswaram der indischen Musik. Ganz so weit reist Peter Lehel nicht: Er erinnert mit „One For Kodály“ an den ungarischen Komponisten, wobei er die Verbindung zwischen der für ihn wichtigen Balkan-Tradition und dem Jazz durch den Wechsel zwischen dem ungarischen Tárogató und dem Tenorsaxofon herstellt.

Werner Stiefele, 03.07.2021


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