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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Eugène Walckiers

Streichquintette Nr. 2 & 4

fabergé-quintett

Es-Dur/Naxos ES2084
(52 Min., 6 & 7/2020)

Zwei Violinen, eine Bratsche, ein Cello – und ein Kontrabass. Welches Ensemble sich für diese nicht unbedingt weitverbreitete Besetzung entscheidet, weiß natürlich ganz genau, dass das entsprechende Repertoire – bis auf Antonín Dvořáks Beiträge – ausschließlich in den Untiefen der Musikarchive zu finden ist. Aber das Stöbern zahlt sich aus, wie das deutsche fabergé-quintett schon 2014 bewiesen hat, als es mit einer Aufnahme von Streichquintetten des französischen Romantikers Adolphe Blanc überraschte. Nun hat man zwei Streichquintette von Monsieur Eugène Walckiers neueingespielt. Walckiers? Bei der Flötengemeinde, so klärt das hochinformative Booklet auf, muss er weiterhin ziemlich beliebt sein. Ansonsten aber ist er nur noch eine Randnotiz in der Musikchronik. Was sich jedoch mit diesem Album ändert. Denn der in Paris immerhin von Anton Reicha ausgebildete Walckiers schuf mit dem 2. Streichquintett op. 94 (1854) und dem 4. Streichquintett op. 108 (1860) zwei absolute, weil auch auf langer Strecke gehaltvolle Meisterwerke. Viersätzig angelegt, nimmt jeweils der Eröffnungssatz bereits eine beachtliche Spieldauer von 12 bzw. 10 Minuten ein. Und der Einfluss der deutsch-österreichischen Tradition zieht sich wie ein roter Faden durch die beiden Kompositionen. Auch über die eingestreuten Ländler-Rhythmen erwies sich Walckiers, der zeit seines Lebens in Paris gelebt und gearbeitet hat, als Bewunderer und Kenner des Schaffen Franz Schuberts. Das Fidele und Verschmitzte hingegen (etwa im Finale des 4. Streichquintetts) kommt einem fernen Gruß zurück an Haydn gleich. Wie jeder Komponist, der etwas zu sagen hat, schuf Walckiers auch aus diesen Verbeugungen völlig eigenständige Klangwelten, in denen zudem seine Antennen für seligmachende, fünfstimmige Streichergesänge zu bestaunen sind. Was aber eben auch an dem klangschönen, perfekt ausbalancierten Spiel des fabergé-quintetts liegt, das diese Werk- und Komponistenentdeckung erst so richtig wertvoll macht.

Guido Fischer, 18.09.2021


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