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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Kevin Puts, Gabriel Fauré, Reynaldo Hahn u. a.

„Voice of Nature. The Anthropocene“

Renée Fleming, Yannick Nézet-Séguin

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(56 Min., 4 & 5/2021)

Während der Corona-Pandemie machte die Sopranistin Renée Fleming oft Waldspaziergänge nahe ihrem Haus in Virginia, USA. Das unmittelbare Erleben der Natur regte sie zu dem Album „Voice of Nature“ an. Mit ihrer reifen, volltönenden Stimme interpretiert sie Lieder von der Romantik bis zur Gegenwart, die das Verhältnis des Menschen zur Natur widerspiegeln. Begleitet wird sie am Klavier von Yannick Nézet-Séguin, dem Musikdirektor der Metropolitan Opera. Der Kanadier, der am Dirigentenpult weltweit gefeiert wird, kann hier auch als versierter Pianist überzeugen. In „Les étoiles“, einem von Reynaldo Hahn vertonten Gedicht des späten Romantikers Théodore de Banville, wird beispielsweise der prächtige Sternenhimmel gefeiert. Im Einklang mit der Natur befindet sich auch das lyrische Ich in dem Lied „Rêve d’amour“, das Gabriel Fauré auf Verse von Victor Hugo komponierte. Die alarmierenden Nachrichten über den Klimawandel machen uns aber heute täglich bewusst, dass das Verhältnis des Menschen zur Natur tief gestört ist. In den zeitgenössischen Werken auf dem Album wird diese Katastrophenstimmung deutlich spürbar. „Wir wissen, dass das Land im Meer/ verschwindet, dass Inseln wie prähistorische Fische geschluckt werden“, heißt es in dem Gedicht von Dorianne Laux, das der Pulitzer-Preisträger Kevin Puts in Musik gesetzt hat. Fleming bringt den Zuhörern die Dramatik des Ganzen eindringlich nahe. Von einer zunehmend feindlichen Welt handelt auch Nico Muhlys Stück „Endless Space“, dem eine Textcollage zum Thema Klimawandel zugrunde liegt. Das Lied „Aurora Borealis“ von Caroline Shaw, die ebenfalls den Pulitzer-Preis erhielt, erscheint hier als Erstaufnahme. Das Album, das auch Werke von Franz Liszt und Edvard Grieg enthält, trifft in unserer Zeit sicherlich einen empfindlichen Nerv.

Corina Kolbe, 13.11.2021


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