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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Homeward Bound

Jonathan Blake

Blue Note/Universal 06024 3843190
(43 Min., k.A.)

„In the beginning God“ lauten in der englischen King James Version der Bibel die ersten Worte der Schöpfungsgeschichte. Zu Ende geht der Satz mit „created the heaven and the earth.“ Auf diese Aussage spielt der 45-jährige Jonathan Blake an, indem er den ersten Titel seines Albums „Homeward Bound“ keck „In The Beginning Was The Drum“ nennt und mit einem virtuosen Schlagzeugsolo Präsenz zeigt, bevor er im folgenden Titelstück sein Quintett „Pentad“ einbezieht. Stärker als üblich, aber doch nicht unangenehm, rückt die Tontechnik sein Schlagzeug in den Vordergrund, lässt aber dem Altsaxofonisten Immanuel Wilkins und dem Vibrafonisten Joel Ross Platz, das heitere, tänzerische Thema zu etablieren, mit dem Blake an die fröhliche, damals sechsjährige Tochter eines Musikerfreundes Ana Grace Marquez Greene erinnert, die 2012 bei dem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School in Newtown, Connecticut ermordet wurde.
Danach ist klar: Dieser Schlagzeuger hat mit Rockjazz, Fusion, HipHop, Funkjazz, Ethnojazz und all den moderneren Jazzverwandten wenig am Hut. Er fußt ebenso wie der Pianist David Virelles und der Kontrabassist Dazron Douglas im Hard Bop, den er um vieles von dem erweitert, was seit John Coltrane im kraftvollen akustischen Jazz geschehen ist. So lässt sich die Band in „Rivers & Parks“ auch vom kraftvollen Spiel des Post-Bop-Saxofonisten Sam Rivers und der differenzierten Klangwelt des Pianisten Aaron Parks inspirieren. Mit den Sounds eines Fender Rhodes E-Pianos und eines Mini-Moogs sowie scharfen Saxofonbreaks erinnert „Shakin’ The Biscuits“ an Les McCanns und Eddie Harris’ Souljazzhit „Compared To What“, während „Abiyoyo“ die hymnisch-meditative Atmosphäre vieler Kompositionen von Abdullah Ibrahim in die Gegenwart holt. „LLL“ bringt den kernigen Hard Bop zurück, den Joel Ross mit einem grandiosen Vibrafonsolo würzt. Außer dem afrikanischen Traditional „Abiyoyo“ stammten diese Titel von Mitgliedern der Band. Das finale „Steppin’ Out“ verwandelt einen Hit des Rockavantgardisten Joe Jackson in eine packende Post-Bop und Post-Free-Nummer. Damit unterstreicht er die Bedeutung des akustischen, traditionsbewussten Jazz – Quintessenz seiner musikalischen Welt.

Werner Stiefele, 04.12.2021


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