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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



Neapel als musikalischer Schmelztiegel im 17. und 18. Jahrhundert: Geistliches und Weltliches, Opernhaftes und Volkstümliches, Italienisch und neapolitanischer Dialekt vermischen sich, die Commedia dell’arte steht als Amalgam per se im Hintergrund der hier präsentierten Musik. Das ist die historische Situation, die die Ensembleleiterin Christina Pluhar inspirierte. Ja, man könnte sagen, sie träumte sich durch die erste von Einschränkungen und Absagen geprägte Corona-Zeit, indem sie ein Repertoire in sich Gestalt werden ließ, und diese Gestaltwerdung ist eng verbunden mit den Vorzügen, Eigenheiten und Timbres von Sängerinnen und Sängern, die Pluhar schätzt. Auf diese Weise entstand ein großes Programm aus traditionellen Stücken einerseits, aber andererseits aus Arien, die nicht nach Arien klingen, und Kantaten, die nicht nach Kantaten klingen. Es ist eine andere Art von Barockmusik als die gemeinhin zu hörende: Perkussionsinstrumente beherrschen die akustische Szenerie, über eine Maultrommel wundert man sich nur einen kurzen Moment. Erzlauten und Theorben werden zumeist nicht gezupft, sondern geschlagen. Ein Sängerteam wechselt sich von Nummer zu Nummer ab, das mit seiner vokalen Attraktivität wahrlich nicht geizt: Bruno de Sá, der neue Stern am Männersopranhimmel, Valer Sabadus, Céline Scheen, Zachary Wilder – die genannten und manche mehr geben sich zusammen mit den Instrumentalistinnen und Instrumentalisten von L’Arpeggiata ein Stelldichein in Sachen Lebens- und Musizierfreude, das ansteckend ist. Wir werden es brauchen – Corona ist noch nicht vorbei.

Michael Wersin, 11.12.2021


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