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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Johann Christian Bach

Kammermusik

Berliner Barock-Compagney

Capriccio/Delta 67 105
(79 Min., 09/2001) 1 CD

Er war der Kosmopolit der Bach-Familie: Als der Vater stirbt, geht der 15-jährige Johann Christian zunächst zum älteren Bruder Carl Philipp Emanuel nach Berlin, doch schon 1755 macht er sich auf den Weg nach Italien, studiert in Bologna, Mailand und Neapel die Opernkunst, wird 1762 nach London eingeladen, wo er auch als Konzertveranstalter reüssiert, gastiert in Paris, schreibt für den Mannheimer Hof. Ein vielseitig Begabter, der überall die Tricks musikalischer Moden aufsaugt und daraus einen polyglotten Stil kreiert, der ihn zum beliebtesten Bach des 18. Jahrhunderts macht. Auf ihrer dritten CD für das Label Capriccio zeigt die Berliner Barock-Compagney mit heiter-lustvollem Spiel die belebende Wirkung von Johann Christians Kammermusiken. In dem er die Oboe mal zusammen mit der Flöte, mal mit zwei Hörnern zur üblichen Streicherbesetzung kombiniert, eröffnet sich der Komponist ein weites Klangfarbenspektrum, das er äußerst geschickt auszuschöpfen versteht. Bei aller galanten Tändelei geht es hier aber nie allein um wohlfeile Zerstreuung, sondern stets um Divertissement im Sinne von intelligenter Unterhaltung. Dass der jüngste Bach in einer musikhistorischen Umbruchsituation lebte - zwischen ausklingendem Generalbasszeitalter und Klassik, aber auch zwischen höfischem und bürgerlichem Musikmarkt - verdeutlicht Christine Schornsheim ganz ohrenfällig, indem sie vom Cembalo zum Pianoforte wechselt, je nach dem, welcher Epoche das jeweilige Stück mehr zuneigt.

Frederik Hanssen, 01.09.2007


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