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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Georg Philipp Telemann

Bratschenkonzerte, Ouvertüren, Fantasien

Antoine Tamestit, Akademie für Alte Musik Berlin

harmonia mundi HMM 902342
(68 Min., 7/2020)

Die Bratsche und Georg Philipp Telemann – vor Jahren wären beide keine besonders prickelnden Themen gewesen, und an eine solche Kombination hätte sicher kaum wer gedacht, jedenfalls jenseits der Schüler, die dieses früheste bekannte Solokonzert für das Instrument obligatorisch lernen müssen. Inzwischen wurde nicht nur der Magdeburger, der in Hamburg zu Ruhm kam, längst glanzvoll rehabilitiert und weit über den Rang eines verlässlichen Vielschreibers emporgehoben. Besonders im schon früh an einer Polyfonie der Mittelstimmen interessierten musikalischen Deutschland hat die Viola seither als eines der vielgestaltigsten Instrumente stets von Neuem in ihren Möglichkeiten wie auch ihrer tatsächlichen Repertoirefülle jenseits des Gängigen überrascht – natürlich weil sie ebenfalls von neugierigen Virtuosen ihres Fachs zum Klingen gebracht wird. Zu denen aktuell ganz besonders der immer wieder originelle, stets als Kammermusiker wie Orchesterpartner entdeckungsfreudige Franzose Antoine Tamestit gehört. Auf seinem jüngsten Album mit der bewährten Partnertruppe Akademie für Alte Musik Berlin hat er sich nun plattenfüllend Telemann gewidmet. Neben dem zwischen 1716 und 1721 komponierten, viersätzigen G-Dur-Konzert, das nun in einer neuen, vital-funkelnden Referenzeinspielung vorliegt, vereint die kleinteilig unterhaltsame Scheibe die spritzige Ouverture burlesque in B-Dur mit der abwechslungsreich tanzgestalteten Ouvertürensuite „La Changeante“ für Streicher und Continuo. Mit so blühendem wie geschärftem Stradivari-Bratschenton widmet sich Tamestit zudem zwei (transponierten) C- und Es-Dur-Fantasien für Solobratsche; außerdem partnert er auf das Harmonischste mit der ersten AkaMus-Viola-Virtuosin Sabine Fehlandt in der subtil variierenden kanonischen Sonate für zwei Bratschen in d-Moll sowie dem ebenfalls in G-Dur stehenden Doppelkonzert. Barock-Bratsche satt also!

Matthias Siehler, 05.02.2022


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