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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Jean Françaix, Alexandre Tansman, László Lajtha

„Paris Bar“ (Werke für Klavierquartett)

Notos Quartett

Sony 19439986682
(74 Min., 2/2021)

Ab nach Paris, aus welchen Gründen auch immer – das war gerade um die Jahrhundertwende die Losung zahlloser Komponisten. Denn sie wussten: Hier tobt nicht nur das Leben in den Straßen und Cafés, sondern auch auf dem Notenpapier. Von den drei Wahl-Parisern, die das Notos Quartett für seinen musikalische Besuch einer imaginären „Paris Bar“ ausgesucht hat, ist der aus Le Mans stammende Jean Françaix der bekannteste. Kunststück. Schließlich war Monsieur im Gegensatz zu dem Polen Alexandre Tansman und dem Ungarn László Lajtha ein exzessiver Vielschreiber. Schon früh kamen seine ganz und gar unkomplizierten, schnell ins Ohr gehenden Werke beim Publikum an. Und dass er bereits mit 21 Jahren seinen Stil fürs Leben gefunden hatte, spiegelt nun das 1933 für Klavierquartett komponierte „Divertissement“ wider. Wobei sich Françaix die freche bis quirlige Motorik hier und da eindeutig vom Kollegen Erik Satie ausgeborgt hat. Das Notos Quartett jedenfalls hatte zu Recht hörbar Lust, sich auf diese kurzweilige Musik einzulassen. Weil die Damen und Herren aber schon immer auch ein ziemlich großes Herz für Raritäten besitzen, kann man nicht nur eine subtil auch mit Bluesfarben flirtende „Suite-Divertissement“ von Tansman präsentieren. In einer Weltersteinspielung gibt es das 1925 von László Lajtha komponierte Klavierquartett op. 6. Und hier lernt man einen (heute völlig) vergessenen Komponisten kennen, der sich den eher sehnsüchtigen Seiten des Daseins widmete und dafür keine Scheu vor spätromantischem Melos besaß. Eine lohnenswerte Entdeckung! Abgerundet wird diese rundum gelungene Produktion von den Booklettexten, für die man auch Nachfahren der Komponisten gewinnen konnte.

Guido Fischer, 26.03.2022


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