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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Marin Marais

„Quatrième Livre de Pièces de Viole“

L’Achéron, Franҫois Joubert-Caillet

Ricercar/Note 1 RIC432
(231 Min., 9/2019, 6&9/2020, 5/2021) 4 CDs

Der französische Gambenkönig Marin Marais ließ sich stets viel Zeit, bis er ausreichend Sarabanden und Menuette, Courantes und Gigues zusammenhatte, um sie schließlich zu veröffentlichen. Tatsächlich liegen zwischen dem prallvollen 1. und dem 5. Buch fast vierzig Jahre. Und wenngleich Marais damit über 600 Piecen für die Viola da Gamba hinterlassen hat, gleicht keine Sammlung der anderen. Marais war halt stets ein Suchender und Forschender, der sich einfach nicht wiederholen konnte bzw. sich auch nicht zufrieden gab mit bereits Geleistetem. Daher ist denn auch die Aufnahme des kompletten „Quatrième Livre de Pièces de Viole“ mehr als nur die Fortsetzung der Gesamteinspielung aller Gamben-Bücher, mit denen das französische Ensemble L’Achéron unter Franҫois Joubert-Caillet seit Jahren begeistert. Wieder einmal entpuppt sich diese 1717 entstandene, immerhin 107 Stücke umfassende Sammlung als eine Klangschatzkammer, durch die man angesichts des raffinierten Reichtums dieser Musik nur staunend wandeln kann. Neben den nun erstmals klassisch angelegten Suiten, in denen sich Marais einmal mehr überboten hat, was die kultivierte Ausdruckspalette angeht, finden sich in dem 4. Buch zwei Besonderheiten. Zum einen gibt es da die berühmte „Suite d’un goût étranger” mit ihren 33 Charakterstücken. Gegen Ende präsentiert Marais zudem erstmals eine Suite für gleich drei Gamben – eine Besetzung, die es bis dahin in Frankreich nicht gab und auf die er jetzt durchaus stolz war. Kein Wunder. Denn wie sich die drei Gambisten von L’Achéron da mal nobel, mal berührend und zwischendurch auch mal ausgelassen austauschen, ist Musik in ihrer schönsten, gehaltvollsten Form. Demnächst erscheint das bereits aufgenommene „Cinquième Livre de Pièces de Viole“. Soll man sich darauf wirklich freuen? Schließlich wird damit L’Achérons an- und aufregende Reise durch den Marais-Kosmos endgültig ihr Ende gefunden haben.

Guido Fischer, 26.03.2022


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