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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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„Potsdam“

Iiro Rantala

ACT/Edel 1099462AC1
(46 Min., 11/2021)

Im Jahr Zwanzigeinundzwanzig: Da konnte man träumen, sich in einer lyrischen Melodie fallen lassen, träumen, sich freuen, dass Iiro Rantala manche Töne auf dem Flügel doppelt anschlägt, dann ins Schwelgen gerät, etwas bremst, sich aber nie von der freundlichen, aufbauenden Grundhaltung entfernt. „Twentytwentyone“ heißt das Stück, mit dem der Mitschnitt seines Konzerts vom 27. November 2021 im Potsdamer Nikolaisaal beginnt. Diese Musik kann in eine helle, freundliche Welt versetzen, zumal Rantala mit „Time For Rag“ eine hippelige Ragtimenummer folgen lässt. Damit hat er – so wussten es schon die Altvorderen – nach der Devise „Schritt eins: Pack dein Publikum. Schritt zwei: Fasziniere es durch etwas Kraftvolles. Schritt drei: Gib ihm etwas fürs Gefühl.“ das Publikum schon fast für sich eingenommen. „Peace“, das dritte Stück, entwickelt sich folglich aus einem zarten Anfang zu stiller Beschaulichkeit.
Nach einem solchen Anfang müsse man – so das Schema der alten Hasen – nur noch darauf achten, dass das Programm etwas Abwechslung braucht. Die bringt „Can You Be Bop?“ mit kräftigen Bassfiguren und fröhlichen Läufen der rechten Hand. Für „Freedom“ hat Rantala das Klavier so präpariert, dass die Töne stumpf wirken und aus dem hektischen Spiel nur gelegentlich wie Freiheitsglocken helle Töne herausspritzen. Auf diese ungewöhnliche Klangwelt folgen eine zurückhaltend swingende Coverversion von John Lennons „Woman“ und die ohrschmeichlerische, an die Einfachheit von Volksliedern erinnernde Melodie von „November“. Mit einer heiteren Fassung von Leonard Bernsteins „Candide Overture“ versetzt er nochmals in Aufregung, bevor er mit einem nachdenklichen „Somewhere“ an den einen Tag vor dem Konzert gestorbenen Textdichter Stephen Sondheim erinnert. Die Disc hat ihr Ende erreicht. Nun bleibt nur noch, sich den stimmungsvollen Mitschnitt erneut anzuhören.

Werner Stiefele, 02.04.2022


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