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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Felix Mendelssohn Bartholdy

The Complete Piano Solo Music, Vol. 6

Howard Shelley

Hyperion/Note 1 CDA68368
(73 Min., 6/2020)

Wer sich an Felix Mendelssohn Bartholdys gesamtes Klavierwerk herantraut, der muss ein gerüttelt Maß an technischer Vollkommenheit parat haben, denn jenseits des im Klavierunterricht beliebten „Lieder ohne Worte“-Repertoires birgt Mendelssohn Bartholdys Klaviermusik ein Potential an virtuosen Herausforderungen, das immer wieder aufs Neue Staunen hervorruft. Howard Shelley, der in seiner schon ein halbes Jahrhundert währenden Doppelkarriere als Pianist und Dirigent schon viele Dutzend CDs bespielt hat, verfügt mühelos über die spieltechnischen Fertigkeiten, die etwa eine kurze Miniatur wie das „Reiterlied“ in d-Moll oder auch ein groß angelegtes Stück wie die Sonate B-Dur op. 106 zum Hörerlebnis machen kann: Dank unbestechlicher Präzision auch im größten Getümmel muss Shelley nie irgendetwas im Pedalneben verstecken, stets brilliert er mit knackigem Secco-Spiel, tendenziell dem Transparenz erzeugenden Non Legato verpflichtet, dabei aber in den zahlreichen lyrischen Momenten auch überzeugend kantabel agierend. Ein solcher Ansatz betont den klassizistischen Ansatz Mendelssohn Bartholdys, mit dem sich der Romantiker sehr eigenständig als Gegenentwurf zu Robert Schumann positionierte. Gleichzeitig rückt Shelley durch seine von schierer Vollkommenheit seiner Spieltechnik geprägte Herangehensweise aber auch Mendelssohn Bartholdys Bedeutung als komponierender Virtuose in den Vordergrund. Welch ein gelungenes Setting für eine Gesamteinspielung! Wir sind sehr gespannt auf mehr.

Michael Wersin, 21.05.2022


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