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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Stefano Scodanibbio

Streichquartette

Arditti Quartet

Kairos/Note 1 0015091KAI
(71 Min., 4/2016)

Wie an einem seidenen Faden schwingt sich ein Hauch von Ton hinein. Leise, in Slow-Motion. Und entlang jener Grenze, hinter der die vollkommene Stille liegt. Doch schon bald übernehmen wild oszillierende Klangfarben und pulsierende Unruhe das Geschehen und Treiben von „I Para llegar a la Montego Bay“; diesem Teilstück aus den drei „Altri Visas“, die der italienische Komponist Stefano Scodanibbio 2000 für das Arditti Quartet komponierte. Mit diesen drei Streichquartett-Episoden sondierte Scodanibbio nicht nur einmal mehr die Grammatik der Neuen Musik mit bis zum Bersten gespannten Mitteln aus. Auch mit seinem bisweilen drastischen Umgang mit den Möglichkeiten von Violine, Viola und Violoncello unterstrich der aus Macerata stammende und 2012 verstorbene Scodanibbio seine Lust, gerade die Familie der Streichinstrumente radikal aus der Komfortzone zu holen. Und genau das hat der Komponist immer wieder selber praktiziert – als international gefragter Kontrabassist, für den namhafteste Komponisten wie Iannis Xenakis, Brian Ferneyhough und Luciano Berio Stücke geschrieben haben. Ihre spieltechnischen Herausforderungen und musiksprachlichen Unbequemlichkeiten haben denn auch auf Scodanibbios eigene Stücke abgefärbt. Wie im Fall seiner vier Streichquartett-Kompositionen, die jetzt vom Arditti Quartett mit scheinbarer Mühelosigkeit bis in die letzte Notenritze ausgekundschaftet worden sind. Und was mit den „Visas“ aus den Jahren 1985/87 so tumulthaft und abstrakt begann, mündete 2003 mit einer Hommage an Luciano Berio, für die Scodanibbio ausgewählten Madrigalen von Claudio Monteverdi aufregend neues Leben einhauchte.

Guido Fischer, 02.07.2022


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