home

N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5

„Saturday Night in San Francisco“

Al Di Meola, John McLaughlin, Paco de Lucía

Ear Music/Edel 0217791EMU
(51 Min., 7/1980)

Der Konzertmitschnitt „Friday Night in San Francisco“ zählt zu den Kultplatten der 1980er Jahre. Wie sich die Gitarristen Al Di Meola, John McLaughlin und Paco de Lucía mit rasanten Läufen und rhythmischen Finessen zu übertrumpfen trachteten, nötigte einerseits Respekt und Bewunderung ab und belegte andererseits, dass die Musik eine universelle Sprache ist, die drei Gitarristen über die Grenzen ihrer jeweiligen Genres Fusion und Jazz, Rock und Jazz sowie Flamenco einen gemeinsamen musikalischen Kosmos mit spannungsgeladenen Arrangements und virtuosen Improvisationen erschaffen lässt.
Schon einen Tag nach jenem denkwürdigen Auftritt vom 11. Juni 1980 liefen – ebenfalls im Warfield Theatre von San Francisco – erneut zwei Sechzehnspur-Bandmaschinen mit. Mehr als 40 (!) Jahre lagerten sie in Al Di Meolas Privatarchiv, bevor er sie mit Zustimmung McLaughlins und der Witwe von de Lucía (1947–2014) mit einfühlsamen Tontechnikern abmischen ließ und – ergänzt durch einen informativen Essay des amerikanischen Publizisten Charles L. Granata – veröffentlichte.
Das Klangbild entspricht ziemlich genau dem des Millionensellers. Die Spielfreude ebenso. Das Repertoire indes ist frei von Überschneidungen, wobei sich die Atmosphäre der jeweiligen Opener „Mediterranean Sundance“ (Freitag) und „Splendido Sundance“ (Samstag) ähneln, jedoch auf unterschiedlichem Material fußen. Hier sowie in den Soli der drei weiteren Trionummern „El Pañuelo“, „Meeting of the Spirits“ und dem Klassiker „Orpheo Negro“ ist der freundschaftliche Wettbewerbsgeist und der Spaß an wagemutigen, rasanten Tutti zu spüren. In seinem Solo „One Word“ mischt McLaughlin Single-Note-Läufe und rockige Akkorde, während Di Meola in seinem „Trilogy Suite“ betitelten Solo seiner unglaublichen Fingerfertigkeit und melodischen Fantasie spanisches Flair verleiht und de Lucía mit „Monasterio de Sal“ in eine warmherzige, vom Flamenco geprägte Welt entführt. Die Ausschnitte aus dem Samstagskonzert sind jenen der Friday-Kultplatte ebenbürtig.

Werner Stiefele, 02.07.2022


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


Abo

Top