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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel

„Carré“, „Chorbuch“

Chorwerk Ruhr, Bochumer Symphoniker, Florian Helgath u. a.

Coviello/Note 1 COV92113
(66 Min., 8/2016, 9/2018)

2016 und 2018 gastierte das Chorwerk Ruhr beim „Ruhrtriennale“-Festival mit Werken zweier Komponisten, die zwar Zeitgenossen waren und beide lange Zeit in Köln arbeiteten. Doch Karlheinz Stockhausen und Mauricio Kagel hatten völlig konträre Vorstellungen von zeitgenössischer Musik. Kagels ständige, oftmals anarchisch anmutende, mal hintersinnig-humorvolle Reflexion der Musikgeschichte empfand Stockhausen als rückwärtsgewandt. Dessen musikalisches, bisweilen sich ins Spirituelle verschraubendes Klangdenken war hingegen Kagel vollkommen fremd. Dementsprechend gibt es auch zwischen den beiden Chorwerken, die 2016 bzw. 2018 bei der Ruhrtriennale live mitgeschnitten wurden, kaum Berührungspunkte. 2016 dirigierte Florian Helgath Kagels „Chorbuch“, mit dem sich der Argentinier 1978 mit parodistischem Ernst und trotzdem einer gewissen Demut mit Bach-Chorälen beschäftigte. 1960 komponierte hingegen Stockhausen mit „Carré“ für vier Orchester und vier Chöre eine jener Raumklang- und Klangraum-Erkundungen, mit denen er schon in den 1950er Jahren, mit etwa seinem „Gesang der Jünglinge“ für Furore gesorgt hat. Wie im Fall dieses Klassikers der elektronischen Musik muss man auch „Carré“ eigentlich unmittelbar erleben. Dennoch wird man einfach gepackt vom geheimnisvollen Zauber und der eruptiven Kraft dieser Musik – auch dank der beteiligten Bochumer Symphoniker und gleich vier Dirigenten.

Guido Fischer, 09.07.2022


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