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N° 1354
20. - 28.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Johann Sebastian Bach, Camille Saint-Saëns, Niccolò Paganini, César Franck

„Salute to the Violin“ (Violinstücke transkribiert für Cello)

Timothy Hopkins, Vita Kan

Prospero/Note 1 PROSP0036
(56 Min., 3/2021)

Eigentlich bin ich immer ein wenig skeptisch, wenn Musiker in fremden Gewässern fischen, also wenn wie hier ein junger Cellist sein Debütalbum mit Werken für die Violine bestückt. Aber schon nach wenigen Takten der berühmten d-Moll-Chaconne aus der zweiten Partita Johann Sebastian Bachs war ich überwältigt und begeistert von der technischen Perfektion, der Bravour und Ausdruckskraft des 26-jährigen Deutsch-Amerikaners Timothy Hopkins, der sein erstes Album ausgerechnet vier überaus bekannten und ebenso schwierigen Juwelen der Violinliteratur widmet, dabei Bachs Chaconne und Camille Saint-Saëns’ „Introduction et Rondo capriccioso“, die er sogar eigenhändig auf sein Instrument übertragen hat. Dazu gibt es die tückische 24. Caprice aus Niccolò Paganinis Virtuosen-Kanon und die von César Franck autorisierte Cello-Version seiner späten Violinsonate. In allen vier Stücken folgt Hopkins weitgehend dem Originaltext, den er größtenteils eine Oktave tiefer, aber teilweise auch in der kaum spielbaren Violinlage vorträgt, und das alles mühelos und blitzsauber. Das Transkribieren fremder Werke scheint eine besondere Leidenschaft des in Leipzig lebenden Cellisten zu sein, und die extremen technischen Herausforderungen von Geigenmusik haben offenbar seine Cello-Virtuosität beflügelt: Denn er agiert in allen Stücken mit einer Souveränität und einer solchen blitzsauberen Intonation, dass man sie für echte Cello-Musik halten wollte, wenn sie denn nicht so bekannt wären. Und trotzdem enthüllt die sonore, dunkle Schönheit des Cellotons in allen Stücken ganz neue Seelenregionen sinnlicher Tiefe und Leidenschaft, die der anderthalb Oktaven höheren Violine verschlossen bleiben. So gelingt hier einem hochbegabten Newcomer und seiner hochmotivierten Klavierpartnerin Vita Kan eine in jedem Detail überzeugende Verwandlung „himmlischer“ Geigenkunst in die zutiefst „menschlichen“ Regionen des Violoncellos. Ein starkes Debüt!

Attila Csampai, 06.08.2022


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