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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Tõnu Kõrvits, Ülo Krigul, Helena Tulve, Tauno Aints, Lepo Sumera

Estnische Premieren (Orchesterwerke)

Estonian Festival Orchestra, Paavo Järvi

Alpha/Note 1 ALP863
(59 Min., 2012, 2013, 2020, 2021)

Ein estnischer Dirigent und ein estnisches Orchester spielen fünf estnische Komponisten – lokalpatriotischer geht’s nimmer. Doch statt nun auch auf die beiden Zugpferde der estnischen Moderne zu setzen, auf Arvo Pärt und Erkki-Sven Tüür, haben Paavo Järvi und sein Estonian Festival Orchestra Komponisten ausgewählt, die hierzulande größtenteils weniger bis kaum bekannt sind. Dabei zeichnen sie sich jeweils durch eine authentische Klangsprache von großer poetischer Erzählkraft aus. Tõnu Kõrvits’ gleich zu Beginn erklingende, dreisätzige Orchestersuite „An das Mondlicht“ erweist sich als eine faszinierend schimmernde Slow-Motion-Studie. Unwirkliche, bedrängende Wucht durchpulst dagegen Ülo Kriguls „Chordae“ sowie im Laufe des Albums auch sein zweites Stück „Der Bogen“. In dem feinstzerfaserten und tonpunktuell leuchtenden „L’ombre derrière toi“ der Tüür-Schülerin Helena Tulve, die auch in den mitteleuropäischen Neue Musik-Kreisen immer wieder auftaucht, ist der Einfluss der französischen „Spektralisten“-Schule offensichtlich. Und während Tauno Aints’ „Estonia”-Ouvertüre ein hochdramatischer, großorchestraler und damit effektvoller Dampfkessel ist, offenbart die „Olympiamusik I“, die Lepo Sumera 1980 für die olympische Segelregatta in Tallinn geschrieben hat, eine herrlich pathetische, nordische Klangwelt. All die hier versammelten Werke wurden im Lauf der Jahre aufgenommen bzw. live mitgeschnitten. Dabei sieht man: Schon 2012 war die spielerische Klasse des Estonian Festival Orchestras einfach enorm.

Guido Fischer, 13.08.2022


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