MDG/Naxos 307 1056-2
(68 Min., 5/2001, 6/2002) 1 CD
Mit der Komposition von Streichquartetten knüpfte Felix Mendelssohn an die Musik der klassischen Epoche an, genauer gesagt an jene Gattung, deren Urheberschaft Joseph Haydn zugesprochen wird. Haydn hatte das Streichquartett zu ersten Höhepunkten an klanglicher Reizesfülle und vor allem struktureller Dichte beim Entfalten und Entwickeln des musikalischen Materials gebracht. An seinen sowie auch an Mozarts und Beethovens Leistungen auf diesem Gebiet orientierte sich Mendelssohn in einem Werk wie dem Streichquartett Es-Dur op. 44 Nr. 3, in dem die von den Klassikern entwickelte motivisch-thematische Arbeit ein Höchstmaß an Vollkommenheit erreicht. Das Leipziger Streichquartett bietet in seiner Aufnahme des Werks neben einer gut strukturierten, ausgesprochen homogenen Interpretation außerdem ein gefühlvolles, warmes und in fast orchestraler Weise fülliges Klangbild, womit es möglicherweise dem trotz aller klassizistischen Ausrichtung doch "romantischen" Charakter des Werks gerecht zu werden trachtet. Nicht minder emotionsgeladen, aber kleingliedriger artikuliert und bisweilen mit galanter Zurückhaltung bot einst das hervorragende Cherubini-Quartett dieses Stück in seiner Gesamtaufnahme (EMI) dar - die vorliegende Einspielung ist eine gute Alternative zu dieser Standard-Version, so wie sie für sich selbst genommen ohnehin als großartige Leistung gelten kann. Zwei Einzelsätze aus Mendelssohns Todesjahr 1847, einst von Breitkopf & Härtel mit zwei früheren, hier nicht enthaltenen Sätzen zu einem "Streichquartett op. 81" zusammengestellt, und das ebenfalls im Todesjahr entstandene Streichquartett op. 80 bereichern das Programm dieser CD um interessante Aspekte aus Mendelssohn Spätstil.
Michael Wersin, 08.11.2003
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