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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Radu Paladi

Klavierkonzert C-Dur, Violinkonzert e-Moll, Sinfonische Suite „Das Zauberflötchen“

Oliver Triendl, Nina Karmon, Württembergische Philharmonie Reutlingen, Eugene Tzigane

Capriccio/Naxos C5465
(57 Min., 6-7/2021)

In seiner rumänischen Heimat genoss Radu Paladi (1927–2013) als Komponist, Pianist und Dirigent hohes Ansehen, während er im Ausland fast unbekannt blieb. Er komponierte über 50 Jahre lang in fast allen Genres, und hinterließ über 300 Vokalwerke, aber auch Klavier-, Kammer- und Filmmusik. Jetzt haben der Pianist Oliver Triendl und die Geigerin Nina Karmon mit der Württembergischen Philharmonie in Reutlingen seine beiden Konzerte zum ersten Mal außerhalb Rumäniens eingespielt, und sie so international gewürdigt.
Auch mir war Paladis Name bislang nicht geläufig, umso überraschter war ich jetzt über die herausragende Qualität beider Werke. Paladi ist ein Tonalist und er versteht es glänzend, seine aus vielen Quellen schöpfende, stets unmittelbar eingängige Musiksprache mit überwältigender Bildkraft und einem atmosphärischen Zauber auszustatten, dass man vom ersten bis zum letzten Takt gebannt zuhört und seinen Einfallsreichtum, seine melodische Kraft und seinen rhythmischen Furor bestaunt. Mit diesen Gaben hätte er in Hollywood bestimmt Karriere gemacht.
Das Klavierkonzert entstand 1989, im Jahr der Rumänischen Revolution, und man spürt in den Ecksätzen allenthalben enorme rhythmische Energie und einen unaufhaltsamen Freiheitsdrang, während der langsame Satz einen eindringlichen Klagegesang im Parlando-Rubato-Stil anstimmt. Und Oliver Triendl glänzt mit atemberaubender Virtuosität.
Einen ähnlich hochdramatischen Ton schlägt auch das 2001 unter dem Eindruck der New Yorker Terroranschläge komponierte Violinkonzert an, in dem die fast durchwegs bitter klagende Solovioline mit der brutal einbrechenden Lebenswirklichkeit konfrontiert ist: Hier überzeugt Nina Karmon mit ruhigem fließenden Ton und feinem Espressivo. Dazwischen gibt es noch die für einen Trickfilm komponierte heitere Märchen-Suite „Das Zauberflötchen“. In allen drei Werken befeuert der Amerikaner Eugene Tzigane die Württembergischen Philharmoniker zu erstaunlicher Präzision und Schlagkraft.

Attila Csampai, 27.08.2022


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