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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Siegfried Wagner

„An allem ist Hütchen schuld!“

Niklas Mix, Hans-Georg Priese, Sinfonieorchester in Karlsbad, David Robert Coleman u. a.

Naxos 8225378-80
(165 Min., 8/2019) 2 CDs

Man kann diese drei CDs zunächst einmal als Hommage an den 2021 verstorbenen Peter P. Pachl verstehen, der sich in seinen vielfältigen Funktionen vom Dramaturgen über den Intendanten von Rudolstadt und den Vorsitzenden der Siegfried Wagner Gesellschaft für genau dessen schnell belächeltes, aber selten überprüftes Musiktheaterschaffen von immerhin 17 Opern begeisterte und es zum Bühnenleben erweckte, wo immer es ihm möglich war. Zuletzt schließlich – schloss sich da ein Kreis? – in jenem barock Markgräflichen Opernhaus, weswegen Richard Wagner sein Augenmerk überhaupt auf Bayreuth fallen ließ.
Diese letzte Liebestat, sie galt Oper Nummer 11, dem hübschen, gleichwohl länglichen „Märchendurcheinander“ (Siegfried Wagner) „An allem ist Hütchen schuld!“. 1917 in Stuttgart aufgeführt, vermengt das um das Hauptmotiv vom Frieder und dem Katherlieschen, Trude und Königsohn, Müller und Müllerin, Wirt und Wirtin, die drei goldenen Haare des Teufels, Requisiten aus „Tischlein deck dich“ und viel Spukhaftem mehr (Hütchen nämlich ist ein unsichtbarer Kobold). Ein Handlungswirrwarr, das sich über fast drei Stunden Spielzeit zieht und leider eben doch viel harmlos dahindaddelnde Musik enthält, die allzu oft nach Siegfrieds Lehrer Engelbert Humperdinck klingt. Das ist gemütvoll und fein gestrichelt, aber arg undramatisch. Immerhin, für dieser Weltersteinspielung (eine DVD gibt es zudem) wurden musikalisch ordentliche Kräfte aufgeboten: Klangbunt tönt schon in der 15-minütigen Ouvertüre das Karlsbader Sinfonieorchester unter dem versatilen David Robert Coleman. Frieder ist der durchaus heldentenorale Hans-Georg Priese, die angenehm sopransatte Rebecca Broberg singt das Katherlieschen. Maarja Purga gibt die Trude mit etwas mattem Mezzosopran, Alessandra Di Giorgio lässt sich als Frieders dominante Mutter und des Teufels Großmutter vernehmen.

Matthias Siehler, 03.09.2022


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