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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Ludwig van Beethoven, Luigi Cherubini, Étienne-Nicolas Méhul

Sinfonien Nr. 4 & 8, Ouvertüre „Lodoïska“, Sinfonie Nr. 1 g-Moll

Akademie für Alte Musik Berlin, Bernhard Forck

hm-Bertus HMM 902448.49
(91 Min., 4&5/2021) 2 CDs

Schon Robert Schumann war bekanntlich wie vom Donner gerührt, als er die Noten der g-Moll-Sinfonie des Franzosen Étienne-Nicolas Méhul vor sich liegen hatte. Denn die Ähnlichkeit zwischen ihr und Ludwig van Beethovens 5. Sinfonie war frappierend – angesichts des „Schicksalsmotivs“, das bei Méhul im Finalsatz auftaucht. Doch längst steht fest: Nur der Zufall wollte es, dass Beethoven und Méhul ungefähr zeitgleich dieses Motiv in die Feder schoss. Ihre jeweiligen Sinfonien waren zum Zeitpunkt ihrer Uraufführung dem anderen unbekannt.
Trotzdem ist es reizvoll, mit solchen musikgeschichtlichen Verbindungslinien zu spielen. Im Rahmen ihrer Gesamteinspielung aller Beethoven-Sinfonien hat daher nun die Akademie für Alte Musik Berlin erneut zwei Werke ausgewählt, die immerhin einen ideellen Bezug zu Beethoven besitzen. Neben Méhuls viersätziger Sinfonie ist es die „Lodoïska“-Ouvertüre des italienischen Wahl-Franzosen Luigi Cherubini, der von Beethoven gar einmal zum „größten Komponisten“ seiner Epoche deklariert wurde. Nun ist diese zehnminütige Ouvertüre aus dem Jahr 1791 trotz ihrer fulminanten Energieentladungen eher der klingende Beweis dafür, wie langlebig das Echo von Jean-Philippe Rameau auch noch 27 Jahre nach seinem Tod in Paris war. So eindeutig gibt sich Cherubini gerade im anfänglich Lyrischen als Rameau-Eleve zu erkennen. Eine schöne Entdeckung, die man gleich zu Beginn dieses Doppelalbums machen kann – bei dem die Beethoven-Sinfonien Nr. 4 & 8 natürlich den Löwenanteil einnehmen. Und unter der Leitung des Konzertmeisters Bernhard Forck werfen sich die Damen und Herren an ihren Originalinstrumenten nicht nur mit mitreißender Zugkraft, effektvoll gesetzten Pointen und herrlichen Instrumentalgesängen ins Zeug. Man hört ihnen Takt für Takt an, wie begeistert und überwältigt sie einfach von dieser Musik doch sind.

Guido Fischer, 24.09.2022


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