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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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„Until Broad Daylight“

Bettina Russmann Quartett

Timezone/Timezone Distribution TZ2319
(61 Min., k. A.)

Sie habe es schon immer sehr genossen, Sängern zuzuhören, schreibt die Hamburger Mehrfachbegabung Bettina Russmann im Booklet des ersten von ihr produzierten Albums. Und so überrascht es auch nicht, dass „Until Broad Daylight“ nicht in erster Linie wegen des handwerklich blitzsauberen Spiels der Saxofonistin und Flötistin im Gedächtnis haften bleibt, sondern wegen des Gesangs.
Mit Ken Norris hat Russmann das perfekte Verlautbarungsorgan für ihr ausgesprochen flexibles Programm gefunden. Der US-Bariton, der in Hamburg seit 2010 als Jazzgesangs-Professor an der Hochschule für Musik und Theater lehrt, beherrscht den samtig-poetischen Erzählerduktus (etwa im shakespearesken Einstieg „Before the Dawn“) genauso wie die musicalhafte Theatralik (in der mit Streichern unterstützten Version des David-Bowie-Hits „Life on Mars“), er kann scatten, poppig schwärmen oder croonen. Wenn man so will, könnte man ihn als den etwas weniger anstrengenden Kurt Elling bezeichnen.
Mit dieser Haltung passt er bestens in die verschiedenen Kontexte, die Bettina Russmann für ihre Bläserstimmen und ihr ausgeruhtes Quartett plus Gast-Gitarristen ersonnen hat. Da kann es mal kammermusikalisch versonnen zugehen mit feinen mehrstimmigen Überlagerungen von Bassflöte, Altflöte, Bariton- und Tenorsaxofon, deftig geradeaus swingen oder punkjazzig grummeln und röhren (so in dem von Gavan Gravesen geschriebenen „You’ll Be Illin’“). Dabei zeigt die Bandleaderin nicht nur als Arrangeurin großes Geschick, sondern auch als Texterin. Wahrscheinlich liegt es an dem großen Faible für Gesang, das die Jazz-Lyrikerin schon seit Jugendzeiten hat.

Josef Engels, 24.09.2022


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