home

N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Wolfgang Amadeus Mozart

Klavierkonzerte A-Dur KV 488 und c-Moll KV 491

Julian Trevelyan, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Christian Zacharias

Alpha/Note 1 ALP883
(57 Min., 1/2022)

Die aktuelle Folge 4 der von der Schweizer Stiftung „Orpheum“ getragenen CD-Edition „Next Generation Mozart Soloists“ bestreitet der junge britische Pianist Julian Trevelyan, der bereits mit 16 den „Concours Marguerite Long“ in Paris und danach einige andere wichtige Wettbewerbe gewann. Dass er sich für sein Debütalbum für zwei der bedeutendsten, unzählige Male diskografierten Mozart-Konzerte entschied, zeigt, dass er schon mit 22 Jahren den Vergleich mit den Größen seiner Zunft nicht scheut, zumal er mit den Wiener ORF Radio-Sinfonikern und dem Mozart-erfahrenen Pianisten-Dirigenten Christian Zacharias auch äußerst kompetente Mitstreiter gefunden hat.
Schon nach den ersten Takten seines Solo-Einstiegs in das wahrlich magische A-Dur-Konzert ist man überrascht und eigenartig berührt von der schnörkellosen Klarheit, Prägnanz und unprätentiösen Schlichtheit seines Spiels, das sich dem Notentext mit großem Respekt und einer instinktiven Sicherheit für das richtige „Gewicht“ jedes Tones und jeder Phrase nähert. Sein Spiel verströmt eine Art naiver Schönheit, die den Schutzschirm des Objektiven, also die strukturelle Integrität des Klaviersatzes niemals aufbricht, sondern ihn streng und minutiös ausformuliert, so dass jeder Ton sitzt und Sinn stiftet. So erlebt man die tiefe Humanität dieser Musik als etwas ewig Kostbares, das man selbst vor dem eigenen emotionalen Überschwang, vor Pathos und Gefühligkeit schützen muss. Und so führt Trevelyan mit den exzellenten Musikern des Wiener Orchesters wunderbar lebendige, beseelte Dialoge auf Augenhöhe und alle Beteiligten verbindet das gemeinsame Wissen um die Opernnähe dieser beiden Meisterwerke. Lediglich im Schlusssatz des c-Moll-Konzerts stockt der musikalische Fluss etwas. Hier wirkt die Sorgfalt des Solisten fast schon pedantisch, und so verliert dieser einzigartige Variationensatz an dramatischer Sogkraft.

Attila Csampai, 05.11.2022


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


Abo

Top