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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

„Amadè“ (Opernarien)

Julie Fuchs, Balthasar-Neumann-Orchester, Thomas Hengelbrock

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(63 Min., 1/2022)

Gemeinsam mit Thomas Hengelbrocks Balthasar-Neumann-Orchester widmet sich die französische Sopranistin Julie Fuchs den wichtigen Interpretinnen ihres Stimmfachs, für die Wolfgang Amadeus Mozart komponiert hat. Im Zentrum stehen die Weber-Schwestern, aber auch andere Stars wie Nancy Storace oder Caterina Cavalieri geraten ins Blickfeld. Julie Fuchs hat sich mit dieser Thematik – was komponierte Mozart wie für welche Interpretin – intensiv auseinandergesetzt und bezieht aus dieser Kenntnis der Materie die Legitimation, Mozart mit „Amadè“ als einen engeren Vertrauten anzusprechen, zumindest was seine stupende Fähigkeit angeht, verehrten Sängerpersönlichkeiten Arien auf den Leib zu schneidern.
Auf diese Weise kommt ein tatsächlich sehr persönliches Rezital zusammen, das Fuchs sich gewissermaßen selbst auf den Leib genschneidert hat: Pamina, Konstanze, Susanne und auch Barbarina kommen ebenso zu Wort wie die erwähnte Nancy Storace als Interpretin der Konzertarie „Ch’io mi scordi di te? ... Non temer, amato bene“. Julie Fuchs bewältigt das abwechslungsreiche Repertoir mit einer sehr schön timbrierten, gut fokussierten und sehr beweglichen Stimme, die nur dann nicht hundertprozentig „à point“ klingt, wenn das Vibrato gelegentlich ein wenig zu sehr unter die gemeinte Tonhöhe geht. Vermutlich in Zusammenarbeit mit Hengelbrock bringt sie eine Vielzahl kleiner, ausgesprochen hübscher Ornamente und melodischer Variationen in ihren Kantilenen an, die viel Freude bereiten. Das Orchester begleitet mit erstklassiger Aufmerksamkeit und Präsenz, und dem Fortepiano-Spieler Andres Küppers ist ein besonderer Glückwunsch nicht nur für den obligaten Part in der Konzertarie, sondern vor allem auch für sein obligates Continuo-Improvisieren in den anderen Stücken auszusprechen – sehr schön zum Beispiel im direkten Dialog mit der Sängerin in „Deh vieni non tardar …“. All diese Aspekte machen das Album wirklich zu einer recht persönlichen Angelegenheit, und das Prädikat „hörenswert“ ist durch und durch gerechtfertigt.

Michael Wersin, 03.12.2022


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