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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Philipp Emanuel Bach, Joseph Haydn

„An Unexpected Mozart“

Marie Perbost, Marc Mauillon, Ensemble Les Surprises, Louis-Noёl Bestion de Camboulas

harmonia mundi/Bertus HMM 902396.97
(130 Min., 10/2020 & 1, 5, 6, 9/2021) 2 CDs

Ein eigenwilliges Sammelsurium, das unerwartet Freude macht: Louis-Noёl Bestion de Camboulas, musikalischer Leiter und geistiger Vater dieses Projekts, hat offenbar seine Vorliebe für historische Tasteninstrumente mit der Idee der Zusammenstellung eines Programms aus nicht im Zentrum des Interesses stehenden Werken unter einen Hut bringen können. Mit von der Partie sind ein kleines, aber sehr feines Instrumentalensemble, eine Sängerin, ein Sänger, eine Mandoline-Spielerin und ein Glasharmonika-Spieler. Mit dieser Besetzung geht es munter über Stock und Stein durch die wenig bekannten Winkel des Köchelverzeichnisses, flankierend treten noch Joseph Haydn mit seinen Flötenuhrstücken und der von Mozart verehrte Carl Philipp Emanuel Bach mit zwei bemerkenswerten Stücken in Erscheinung.
Quer übers Programm verteilt sind die Kirchen- oder Epistelsonaten von Mozart, die häufig als Füllstücke für liturgische Aufführungen von Brevis-Messen verwendet werden (was sie in gewissem Sinne ja auch sind), aber selten in vorbildlicher, historisierender Weise so dargeboten werden, dass sie die für Mozart so typische stupende Kreativität auch in den Kleinformen offenbaren. Dazwischen begegnen wir diversen kleinen Kontrapunkt-Studien für Tasteninstrumente, die Mozarts unersättliches Interesse an barocker Polyphonie widerspiegeln, wir lernen kleine Arietten, geistliche Liedchen, Solfeggien, Suitensätze und manches mehr kennen, das sonst niemals ans Licht der Öffentlichkeit dringt. Ein ganzes Arsenal Mozart-affiner Tasteninstrumente hat Louis-Noёl Bestion de Camboulas herbeigeschafft, um mit Originalklang möglichst abwechslungsreich und differenziert in all diesen kleinen Nummern präsent zu sein – und es gelingt ihm, eine ganze Menge wahrhaft Unerwartetes höchst angemessen zu Gehör zu bringen. Ein skurriles, aber sehr hörenswertes Album.

Michael Wersin, 10.12.2022


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