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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

Klaviersonaten zu vier Händen (KV 358, 497, 521)

Thomas Beijer, Nicolas van Poucke

trptk/Klassik Center Kassel TTK 0086
(66 Min., 12/2021) SACD

Auch wenn Wolfgang Amadeus Mozart nicht als Erfinder der Klaviermusik zu vier Händen gilt, so hat er doch durch seine sechs vierhändigen Sonaten maßgeblich zur Etablierung der Gattung beigetragen: Auf dem bekannten „Familienportrait“ von 1780 sieht man ihn mit seiner Schwester Nannerl vierhändig Fortepiano spielen, was eine gewisse Vorliebe für dieses Genre vermuten lässt.
Die beiden niederländischen Pianisten Thomas Beijer und Nicolas van Poucke haben jetzt die noch in Salzburg entstandene B-Dur-Sonate (KV 358) aus dem Jahr 1774 mit den beiden späteren Wiener Arbeiten in F-Dur (KV 497) und C-Dur (KV 521) für ihr erstes gemeinsames Album ausgewählt und auf Anhieb eine in jeder Beziehung überzeugende Modellaufnahme vorgelegt, die vor allem die vielbeschworene „Theaterhaltung“ dieser kleinen Meisterwerke als zutiefst lebendige und klar durchgezeichnete Interaktion von autonomen Partnern realisiert. Beide Pianisten (34 und 30 Jahre jung) kennen sich seit Jahren und können beachtliche Solokarrieren vorweisen, so agieren sie jetzt auch künstlerisch nicht als ausgewiesenes „Klavierduo“, sondern wie zwei unabhängige, „freie“ Geister, die hier auf einer imaginären Bühne von 88 Tasten die innere „Bewegungsfreiheit“ der Mozartschen Kompositionstechnik vorführen.
So erlebt man hier in allen drei Werken die dem wirklichen Leben abgelauschte „Diskontinuität“ des musikalischen Verlaufs als eine unvorhersehbare Abfolge von Überraschungen und ständig wechselnden Impulsen und Gesten, die die neue innere Freiheit des aufgeklärten Individuums manifestieren, und letztlich auch die niemals schwindenden Lebensenergien der Mozartschen Musik garantieren. Damit haben diese beiden Pianisten das entscheidende Kriterium dieser komplexen Materie erkannt und mit spielerischer Nonchalance, Souveränität und Humor in glasklare und zugleich empfindsame „menschliche“ Kommunikation verwandelt. Das hochauflösende, hypertransparente und zugleich warm glänzende Klangbild steigert noch das Hörvergnügen.

Attila Csampai, 31.12.2022


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