home

N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Jules Massenet, Florimond Hervé, Jeanne Danglas, Isaac Strauss, Théodore Dubois, Émile Waldteufel, Charles Gounod u.a.

Les nuits de Paris (Tanzmusik von den Folies Bergères bis zur Oper)

Les Siècles, François-Xavier Roth

Bru Zane/Note 1 BZ2005
(70 Min., 1/2022)

Tanzmusik von den Folies Bergères bis zur Opéra verspricht dieses aparte Album mit 17 Kompositionen von 12 Komponisten. Und es unterstreicht einmal mehr, wie sehr die französische Stiftung Palazzetto Bru Zane – die sich der französischen romantischen Musik des langen, in Paris als Hauptstadt der damaligen Welt besonders produktiven 19. Jahrhunderts verschrieben hat – inzwischen auch beherzt und mit Nachdruck in die herrlich schillernden Untiefen der Unterhaltungsmusik eingetaucht ist. Und gerade die Tanzmusik zeigt ja, wie breit hier das Spektrum sich klanglich weitet. Das reicht von in den einschlägigen Lokalitäten wie Folies Bergères, Alhambra oder Olympia rasch populär gewordenen Auszügen aus seriösen Balletten (die Valse lente aus „Coppélia“ von Léo Delibes oder Valse au cabaret aus „Le carillon“ von Jules Massenet) über Hits aus Balletteinlagen in Opern (wie Charles Gounods „Les Troyennes“ aus „Faust“) bis zu gern auch spanisch klingenden Revue-Auszügen (wie Hervés „Espagnoles et Séguédille“ aus „Paris Exhibition“ oder sein grotesker Seekrankheitswalzer aus „Sports in England“). Originale Tanzmusiken („L’amour s’éveille“) steuern hier Jeanne Danglas bei, die eigentlich Rosalie Crabos hieß und eine der wenigen Komponistinnen der damaligen Zeit war, der „französische Strauß“ Isaac Strauss („Hébé-Polka“), aber auch eine Quadrille als Potpourri aus „Orphée aux enfers“ von Jacques Offenbach oder der „Schlittschuhläuferwalzer“ des Opernballkönigs Émile Waldteufel. Das macht in Sachen Melodiegeläufigkeit, Esprit, rhythmische Varianz und harmonische Erfindungskraft durchaus der Wiener Tanzmusik Konkurrenz. Und es wird zudem von dem wieder einmal äußerst vielseitigen Orchester Les Siècles unter seinem neugierigen wie kundigen Chef François-Xavier Roth großartig aufgespielt. Da bleibt keiner lange sitzen.

Matthias Siehler, 25.02.2023


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


Abo

Top