Berlin Classics/Edel 0302957BC
(73 Min., 12/2022)
Pünktlich zum 150. Geburtstag von Sergei Rachmaninow veröffentlicht Alexander Krichel ein Album mit Werken des russischen Meisters. „My Rachmaninoff“ heißt es und enthält Stücke, die für ihn persönlich eine besondere Bedeutung haben. Neben Hits wie den Préludes in cis-Moll und g-Moll finden sich darunter die „Variationen über ein Thema von Corelli“ sowie die neun Études-Tableaux op. 39.
Wie bereits bei seiner Einspielung des c-Moll-Klavierkonzerts aus dem Jahre 2015 vermeidet der Hamburger Pianist auch auf diesem Album jegliches Baden in Sentimentalitäten und effektvolles Donnern (zwei Dinge, die viele schwächere Rachmaninow-Interpretationen kennzeichnen), vielmehr ist sein Zugriff von klassizistischer Klarheit geprägt. Dabei agiert er jedoch keineswegs akademisch trocken. So hat das g-Moll-Prélude „Alla marcia“ temperamentvollen Schwung und der kantable Zwischenteil offenbart einen leisen Schmerz, auch wenn Krichel da nicht ganz die Legato-Kultur eines Swjatoslaw Richter erreicht.
Den „Corelli-Variationen“ jedoch bleibt er einiges schuldig. Im Vergleich mit der Einspielung von Daniil Trifonov etwa fehlt es an einer klaren dynamischen und klanglichen Differenzierung zwischen Melodie und Begleitung. Oft drängen sich die Begleitfiguren so sehr in den Vordergrund, dass die Melodie nicht klar erkennbar ist. Besser gelingen die „Études-Tableaux“, etwa die hochvirtuose Etüde Nr. 3 in fis-Moll, die Krichel mit beachtlicher Brillanz darzubieten weiß.
Mario-Felix Vogt, 25.03.2023
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