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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Frédéric Chopin, Robert Schumann, Alexander Skrjabin, Sergei Rachmaninow

Mazurken op. 59, Waldszenen op. 82, Sonate Nr. 2, Corelli-Variationen op. 42

Adi Neuhaus

Indésens/Klassik Center Kassel INDE 164
(62 Min., 3/2022)

Der 26-jährige israelische Pianist Adi Neuhaus stammt aus einer berühmten Musiker-Familie. Sein Vorfahr Heinrich Neuhaus zählte zu den bedeutendsten Klavierpädagogen Russlands. Jetzt hat der in Jerusalem und Paris ausgebildete Gewinner mehrerer Musikwettbewerbe sein erstes Album eher selten zu hörenden Werken gewidmet, darunter Schumanns „Waldszenen“ aus dem Jahr 1849 und die 1931 entstandenen „Corelli“-Variationen Rachmaninows. Dazu gibt es drei späte Mazurken Chopins (op. 59) und die zweisätzige „Sonate-Fantaisie“ des 26-jährigen Skrjabin.
Die Auswahl enthalte die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen, betont Neuhaus im kurzen Begleittext, und preist das Pedal als „Seele des Klaviers“. So entfacht er mit diesem in allen vier Werken eine geradezu orchestrale Farbenpracht und erweist sich als ein unglaublich souveräner und gereift wirkender Klangmagier, der mit sensibler Agogik und starker melodischer Kraft deren innere emotionale Botschaft freilegt. Neuhaus ist ein Virtuose alter Schule, der nicht prahlen, sondern den Hörer verzaubern will, dessen fulminante Technik immer hinter seinen raffinierten Klangfarbenspielen verschwindet, und der es glänzend versteht, das ständige Wechselspiel von Struktur und Klang in strömende Poesie zu verwandeln, und so den Hörer in andere Sphären zu entführen.
Den stärksten Eindruck hinterlässt seine dunkel-sinnliche, aufwühlende Interpretation der bis heute unterschätzten, durchaus hoffnungslosen „Corelli“-Variationen Rachmaninows, in denen der „letzte Romantiker“ der alten Gattung noch einmal auf geniale Weise huldigt. Als ahnte er bereits, dass er seine russische Heimat nicht wiedersehen würde.

Attila Csampai, 13.05.2023


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