"Zart wie ein Aquarell" seien Haydns Flötentrios, schreibt der Musikwissenschaftler H. C. Robbins Landon im Beiheft dieser Aufnahme, und er hat zum Glück Unrecht: Das Ensemble Agora spielt auf historischen Instrumenten; die Streicher (Geige und Cello) klingen drahtig, profiliert und obertonreich, die Flöte ist eine Traversflöte mit dem typischen hauchigen, gesanglichen, leicht „holzigen“ Klang. Haydns Stücke erhalten dadurch markante Akzente - zumal die drei Musiker (Monika Mayer, Margarete Adorf und Matthias Hoffmann) ihr Handwerk wirklich verstehen.
Haydn hat in diesen Stücken, die er „Divertimenti“ nannte und so zum Genre der gehobenen Unterhaltungsmusik zählte, viel Abwechslungsreiches eingebaut: Rokokohaft Einfaches wechselt mit klassischen Kammermusikdialogen, in manchen Stücken zeigt sich die Flöte gar von ihrer folkloristischen Seite. So manchen Satz hat er durch Übernahmen aus Haydn Opern oder anderen Kammermusikwerken gewonnen.
Leider fehlt der CD das entscheidende Quäntchen, um wirklich herausragend zu sein. Die drei Musiker sind eine Spur zu wenig Ensemble, spielen so manche Dialogmöglichkeit nicht gut aus und kleben zu sehr am Notentext. Die Folge ist eine gewisse Steifheit des Musizierens. Und es gibt auch einen kleinen Geigenquietscher zu vermelden (zweiter Satz von Divertimento 2), der beim hohen Anspruch des Labels eigentlich nicht vorkommen dürfte.
Oliver Buslau, 01.03.2001
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Die Klavierkonzerte Nr. 11, 12 und 13 waren Mozarts erste Konzerte, die er nach seinem Umzug von Salzburg nach Wien komponierte. In einem Brief an seinen Vater Leopold beschrieb er sie als „ein glückliches Mittel zwischen zu leicht und zu schwer; sehr brillant, angenehm für das Ohr und natürlich, ohne fade zu sein“. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Mozart bereits von seinem dominanten Vater emanzipiert. Sein Ziel war es, mit diesen Stücken das Wiener Publikum zu erobern. Tatsächlich […] mehr