Es lebe die Tradition! Der Tenorsaxofonist Javon Jackson, Ex-Jazz-Messenger, schloss sich für "Now" mit dem Orgelveteranen Dr. Lonnie Smith zusammen und hat zudem mit dem Drummer Greg Hutchinson, dem Bassisten Kenny Davis und dem Gitarristen David Gilmore exzellente Partner in der Band. Dieses Quintett erinnert daran, wie unaufgeregt Jazz, Soul und Funk verschmelzen können. Ein kraftvolles, dunkles Bassfundament, dazu verhangene Orgelsounds und Solisten, die sich mit Improvisationen über ein einprägsames Motiv ablösen: Damit gibt der von Jackson komponierte Opener "In The Sticks" die Richtung vor. Das erinnert an die 1950er Jahre, ist aber um einiges komplexer arrangiert als die Flut der damals populären Tenorsax-Orgelalben. Zwei weitere Titel stammen von ihm: "South Side Eddie", eine auf einer eingängigen Hookline beruhende Hommage an Eddie Harris und "Richards R.A.P.", eine Kreuzung aus der Tonfolge, die sich bei John Coltrane aus den Worten "A Love Supreme" ergibt, und einer fallenden Melodielinie. Ansonsten führt die Band Kenny Garretts "Chief Blackwater" auf seinen fundamentalen Kern zurück und interpretiert den James-Brown-Klassiker "Give it Up" mit Lust und Energie. Hier steuert Lisa Fischer einige Backgroundvocals dabei. In zwei anderen Nummern, "Love Calls" und "Where Is Love", steht ihre ausgewogene Stimme im Vordergrund. "Now" ist mit der Tradition des Souljazz verbunden und überträgt dessen wesentliche Elemente in die Gegenwart.
Werner Stiefele, 01.09.2007
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